Hallo Kirsten,
also langfristig bräuchtest du schon ein paar "Opfer" zum Suchen.
Ich habe mit Betty aber auch alleine angefangen, um zu sehen, ob es ihr liegt.
Und als wir dann andere Menschen gesucht haben, wußte sie schon, wie es funktioniert.
Angefangen habe ich folgendermaßen: Betty angebunden, so dass sie zuschauen konnte, ein Spielzeug abgelegt und losgelaufen, nach 20 Schritten 2. identisches Spielzeug und Leckerli und viel tamtam (Schau mal, was da ist...)
Betty geholt, Geschirr anziehen, anleinen, 1. Spielzeug gezeigt und los zum 2. Spielzeug, dort "Leckerli finden" und spielen. Nach einigen Wiederholungen, die Schrittzahl verlängern, Winkel und Kurven einbauen und wieder nach einigen Wiederholungen, das 1. Spielzeug in eine Tüte, in die der Hund die Nase stecken muss (Ist das ein Problem, den Hund daran gewöhnen durch Leckerlis aus der Tüte füttern - unabhängig vom MT-Training).
Das 1. Spielzeug wird später zum GA (= Geruchsartikel = Geruchsträger der "vermißten" Person). Ganz wichtig ist dabei das Ritual mit dem Geschirr anziehen, (du solltest dabei ein Geschirr verwenden, dass du NUR zum Mantrailing verwendest - für nichts anderes!) Anschließend gibst du den Suchauftrag ( den gibst du nur dieses eine Mal !) beim Nase in die Tüte stecken, du darfst ihn nie wiederholen und für keine anderen Suchspiele verwenden! Unser Suchauftrag heißt "Search", weil "Such" habe ich schon für andere Suchauftrage (Such die Lolle, den Andreas usw...) verwendet.
Hat der Hund die Aufgabe bis hierhin verstanden, läßt du ihn nicht mehr zusehen beim "Spuren legen" und beim MT anders als beim Fährten suchen: der Hund läuft nicht unbedingt da, wo du gelaufen bist, sondern da, wo der Wind die Hautpartikel hingetragen hat (was der natürlichen Veranlagung des Hundes entspricht), achte also beim Legen auf die Windrichtung, damit du weißt, ob der Hund noch auf dem richtigen Weg ist. Beim MT sucht der Hund nicht, wie beim Fährten mit tiefer Nase auf dem Boden, sondern mit relativ hoher Nase. Am intensivsten ist der Geruch etwa 20 Minuten nach dem Legen und bei relativ hoher Luftfeuchte, also dann für den Anfänger einfacher.
Anfangs ist es für den Hund leichter im Wald und Wiesen zu suchen, da die Geruchspartikel nicht zu sehr verwehen. Manche Trainer sind da anderer Meinung und fangen gleich in der Stadt an, aber ich meine, der Hund sucht besser, wenn man langsam die Schwierigkeit der Aufgabe steigert.
Wieder nach einigen Wiederholungen, legst du die Tüte mit 1. Spielzeug nicht mehr an den Anfang, sondern bringst sie mit zum (evtl im Auto wartenden Hund), holst ihn raus, läßt ihn im Bereich des Anfangs der Spur sich lösen, gehst im Kreis, schirrst ihn an, GA in der Tüte über die Nase halten, Suchbefehl geben und hast du bis dahin alles richtig gemacht, findet der Hund selbständig den Abgang und dann das 2. Spielzeug und/oder die Leckerlis.
Es ist wichtig, die Übung immer mit einem Erfolg zu beenden und im allgemeinen ist es sinnvoll, wie in allen Bereichen der Hundeausbildung, immer nur ein Detail der Aufgabe zu ändern.
Langfristig wirst du vielleicht ohne fachkundige Hilfe nicht sehr weit kommen, es ist schlichtweg unmöglich alles Wesentliche in wenigen Sätzen zusammenzufassen, evtl kannst du ja ein Wochenendseminar besuchen oder du guckst nach guter Literatur?
Wünsche dir erst mal viel Spaß dabei!
LG Heidi
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Heidi« (8. Oktober 2010, 23:22)