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cludi

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1

Dienstag, 18. März 2008, 13:30

HILFE! Hund beansprucht alle für sich

Hallo,

ich hoffe hier kann mir jemand weiter helfen oder einen Tipp geben.
Ich bin ja wirklich kein Hundeneuling, aber der Hund meiner
Schwiegermutter bereitet mir Kopfzerbrechen ?(

Ich hab ihn hier schon mal vorgestellt weil er alles "bebeiselt" hat. Das macht er immer noch und die Zähne sind mittlerweile da. Man kann ihn einfach nicht streicheln, ohne dass er immer die Hände in den Mund nehmen muss.

Das Problem ist aber ein ganz anderes.
Er springt alle an, die sich meiner Schwiegermutter nähern und sie berühren wollen. Die Kinder müssen nur "Mama" sagen und schon steht er da und will sämtliche Nähe verhindern. Man kann mit ihr nicht mal zusammen stehen, ohne das er dich anspringt. Auch ich darf meinen Freund nicht in den Arm nehmen. Nicht einmal mehr das Schlafzimmer von meiner Schwiegermutter (auch seines) darf man betretten, wenn sie drin ist. Er geht auch an den Opa, den meine Schwiegermutter pfelgt. Immer wenn sie ihn anfasst, dann springt er ihn an.
Ich hab mir keine Erklärung mehr, wie man ihm das abgewöhnen kann. Selbst wenn man hunder mal "Nein" ruft, dann hört er nicht auf.
Wie soll man sich denn verhalten, damit er kapiert das er das nicht darf?
Das nervt so :wand:

Achso..er ist ein Apenzeller-Border-Mix und ca. 8 Monate alt.
Er war auch schon auf dem Hundeplatz aber momentan geht das nicht, weil die Schwiegerma beim Opa bleiben muss. Drum frag ich hier mal geschwind nach.
LG
Claudia

Daniela

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2

Dienstag, 18. März 2008, 16:01

Das hört sich nach einem ausgewachsenen Dominanzproblem an. Nur nein sagen reicht da schon lange nicht mehr aus. Der Hund braucht klare Regeln.
Zunächst muss er den Grundgehorsam lernen. Einfach Kommandos wie "Sitz", "Platz", "Fuß" und "Hier". Diese Kommandos müssen mit absoluter Konsequenz (!!!!!!!!!) immer und überall gegeben werden können, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, dass der Hund sie SOFORT (nur ein Kommando, dann durchsetzen) und überall (Wohnung und draußen) ausführt. Die Kommandos gelten so lange, bis sie mit einem anderen Kommando oder einem "Frei" oder "Lauf" aufgehoben werden. JEDER aus der Familie muss dabei mit dem Hund arbeiten, und bei jedem muss der Hund diese Kommandos sofort und schnell und korrekt (also kein Platz durchgehen lassen, wenn sitz gesagt wurde) ausführen.

Sobald das funktioniert, muss dem Hund in der Wohnung ein Platz zugewiesen werden, am besten mit einer Möglichkeit, ihn auch anzubinden (Heizung, Ring in der Wand) oder ihn einzusperren (Box).
An diesem Platz lernt der Hund zu verharren, komme was da wolle. Das geschieht am einfachsten mit dem Platz-Kommando, denn ein "Bleib", bei dem der Hund seine Position an Ort und Stelle beliebig verändern kann, weicht das häufig wieder auf. Wenn man das nicht konsequent kontrollieren und korrigieren kann, wird der Hund halt dort ohne Kommando eingesperrt bzw. angebunden.
Du schickst den Hund dann in den voraussehbaren Problem-Situationen auf seinen Platz, den er unter GAR KEINEN Umständen verlassen darf. Das wird wenn nötig, auch mit körperlicher Einwirkung durchgesetzt.
Sollte der Hund bei solchen Einwirkungen anfangen, zu beißen, dann zieh ihm nen Maulkorb auf! Nichts ist schlimmer, als eingeschüchterte Hundehalter, die vom Hund schickaniert werden, der gemerkt hat, dass man mit gezieltem Zwicken alles erreicht!

Die Beißerei bekommst Du auch nur mit absoluter Konsequenz weg. Aversiver Reiz ist dabei durchaus ein Thema. Zum Beispiel, sobald der Hund - auch wenn Du meinst, es wäre spielerisch - das ist es in dem Alter nämlich nicht mehr!!! - beißt, steck ihm die Hand tief in den Hals oder drücke ihm die Zunge feste runter, bis er anfängt, die Hand auszuspucken. Das ein paar mal am Tag gemacht wird ihm das beißen in die Hände schon vergällen.
Sollte er wirklich mal bös werden und drohbeißen, dann hilft meiner Meinung nach nur die harte Tour. Packen, Schnauze feste zuhalten, auch mit eingeklemmten Lefzen (Hund darf dabei durchaus auch schreien!), und runterdrücken auf den Boden, bis er aufgibt. Beschwichtigungssignale anschließend nach dem loslassen so arrogant wie möglich ignorieren. Sollte er es auf einen Kampf ankommen lassen, sei drauf gefasst, dann gibts keine Gnade. Die gibts im Hunderudel in solchen Rangkämpfen auch nicht.

Entziehe dem Hund grundsätzlich alle Ressourcen, die er meint bewachen zu müssen - Spielzeug (nie rumliegen lassen, nur geben, wenn Du mit ihm spielen willst, dann wieder wegnehmen). Sofa und andere schöne Liegestellen - sind tabu, die gehören Dir!, Futter - nur das hinstellen, was er sofort frisst, nichts rumstehen lassen! Ideal wäre es, wenn der Hund ausschließlich aus der Hand gefüttert würde und gar nichts mehr aus dem Napf bekommt, damit er merkt, wer der Chef über die Ressourcen ist und dass er von den Menschen abhängig ist. Futter aus der Hand gibt es nur noch für Dinge, die er auf Kommando ausführt. Wenn er nicht gehorcht, geht er halt auch mal hungrig ins Bett.

Das davorstellen und dazwischendrängen ist eine ziemlich arrogante Angewohnheit des Hundes, die ihm nicht zusteht. Er hat sich nicht vor Menschen zu stellen und diese von anderen abzuschirmen. Im Gegenteil. Lass ihm die Leine in der Wohnung dran und wenn die Situation wieder da ist, dann wird der Hund entweder auf seinen Platz geschickt oder mit der Leine rigoros HINTER die entsprechende Person gezogen.

Wenn er mich nicht ins Zimmer lassen würde - das könnte er einmal versuchen. Macht er gewiss nicht ein zweites mal. Da würde ich handgreiflich sehr schnell klären, WEM die Wohnung gehört. Er würde zunächst aus dem betreffenden Zimmer hochkantig rausfliegen und ein Betretungsverbot bekommen - gilt auch für Sofas etc., die er beansprucht. Der darf dann hinterher froh sein, dass ich ihm erlaube, die Luft in meiner Wohnung zu atmen.

Bei aller Liebe zum Hund, und ich weiß auch, dass ich von jetzt an vielleicht auf der schwarzen Liste der Animallearnwattebauschfraktion stehe - schaut Euch mal die Aktionen an, die in einem Hunderudel laufen. Wer die Regeln nicht einhält, dazu gehört die uneingeschränkte !!! Anerkennung der höherrangigen Tiere, der kriegt unmissverständlich Dresche. Regeln werden konsequent überwacht, und Verstöße nach entsprechender Warnung körperlich geahndet.
Du sollst Deinen Hund deswegen nicht prügeln, aber wenn mich ein Hund beißt, dann "beiße" ich zurück. Und ich bin stärker. Das weiß er dann hinterher.
Bei all solchen Situationen achte immer darauf, dass Du nichts im Zorn machst, sondern immer sachlich, schnell und ohne Kompromisse. Für Lob und Strafe hast du gerade mal 2 Sekunden Zeit, sonst weiß der Hund nicht mehr wofür!

Wenn die Familienrudelhierarchie geklärt ist und der Hund endlich seinen Platz zugewiesen bekommt, wirst Du merken, wie ruhig und entspannt der Hund endlich wird. Denn jetzt hat er das Gefühl, dass ihr alle unfähig seid, das Rudel zu führen. Er ist maßlos überfordert mit dieser Aufgabe, aber er denkt, dass ihm leider nichts anderes übrig bleibt, als diesen Posten zu übernehmen. Das bedeutet für Deinen Hund absoluten Dauerstress und er ist mit dieser Situation ganz gewiss nicht glücklich, aber er versucht jetzt, SEINE neue Hierarchie zu etablieren bzw. meint, die Regeln bereits aufgestellt zu haben und fängt jetzt an, diese konsequent durchzusetzen. Aus Hundesicht das einzig sinnvolle. Aber eine Nummer zu groß für ihn. Also, klärt das JETZT, denn noch ist er in der Pubertät und wird das akzeptieren. Wenn er erst mal erwachsen ist, lässt er nicht mehr so einfach mit sich diskutieren...

Ich würde Dir einen Hundetrainer empfehlen, der sich mit solchen Dominanzproblemen auskennt und ins Haus kommt. Die Arbeit und die Konsequenz liegt allerdings bei allen Familienmitgliedern. Wenn das nicht stimmt, wird das nichts und es landet irgendwann wieder ein unglücklicher überforderter Junghund mit 18 Monaten im Tierheim, weil er jemanden aus der Familie krankenhausreif gebissen hat!

Viel Erfolg!
Daniela

cludi

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3

Dienstag, 18. März 2008, 16:28

Hallo Daniela,

vielen Dank für deine ausführlichen Tipps.

Das mit dem Zunge runter drücken oder Hand in den Mund stecken, das
werd ich auf alle Fälle machen.

Ein dominanzproblem hat der Hund wirklich. Die TA hat schon
ausdrücklich eine Kastration geraten, weil er sonst nicht mehr zu
bändigen wäre. Das wird auch bald erledigt.

Die Grundkenntnise werden noch gelernt. Er kann Sitz, Platz,
Fuß u.s.w. aber halt auch nur so gut wie er will.
Mit seinem zugewiesenen Platz find ich eine gute Idee.
Also immer wenn er muckt, dann könnte man ihn
im Gang anbinden. So hab ich das verstanden. Korrekt?
Oje.. da wird er dann wohl eine Zeit bleiben. :zwinker:

Ich werd es meine Schwiegermama mal so erklären.
Die ist auch ziemlich genervt, weil der Hund halt schon
viel mehr Arbeit macht als gedacht.
.. Bevor jetzt wieder jemand motzt.. ja .. Hund machen
arbeit.. ist klar. Aber er ist wirklich extrem. Auch ich
bin am verzweifeln. Komischerweise liebt er mich über alles, obwohl ich
am strengsten zu ihm bin. Wahrscheinlich grad deshalb.

Blöde frage... was mach ich wenn der Hund beim spazieren gehen
anfängt den Kontakt zu unterbrechen? Ich sag nur "Händchenhalten"?

Daniela

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4

Dienstag, 18. März 2008, 16:40

neenee,
das oberste Gebot ist erst mal der Gehorsam. Der Hund soll aus Gehorsam auf dem Platz abliegen oder gleich neben/hinter Dir, wenn Du und Dein Freund Euch umarmt und hat dort aus Gehorsam liegen zu bleiben, und das musst Du rigoros durchsetzen.
Auch auf seinem Platz soll er aus Gehorsam liegen bleiben. Allerdings musst Du dann auch konsequent überwachen, dass er dort bleibt und sich nicht ohne ausdrückliche Erlaubnis entzieht.

Nur dann, wenn Du nicht die Zeit oder Möglichkeit hast, das zu überwachen und zu korrigieren, er anderweitig aber Stress macht, dann kannst Du ihn anbinden oder einsperren. Als reine Notlösung halt, und dann ohne Kommando, denn das kannst Du ja nicht überwachen.

Mit dem Gehorsam kannst Du gleich anfangen. In der Wohnung oder beim Gassigehen. Er sollte den Tag nicht beenden, bevor er nicht wenigstens 70 Gehorsamskommandos durchgeführt hat. Das ist schnell zusammen, auf jedem Gassigang kannst Du locker 20 mal Sitz oder Platz verlangen und das auch sofort durchsetzen, wenn er sich entziehen will. Erst mal pinkeln oder schnuppern gehen ist von jetzt an tabu, und jedes Kommando wird nur EINMAL gesagt und wenn er dann nicht sitzt, dann setze es manuell durch.

Du wirst sehen, der Hund lernt das in kürzester Zeit, nach 2 Tagen merkst Du schon, dass sich sein gesamtes Verhalten ändert. Wichtig, das musst Du alles auch in der Wohnung machen.

Wenn er sich beim Spaziergang dazwischendrängt, nimm ihn nach außen an die kurze Leine, wenn ihr geht, ins Fuß (d.h. eng an Deinem linken Knie) und wenn ihr stehenbleibt, dann schicke ihn ins Sitz oder Platz. Natürlich muss er das da schon sicher können, d.h. solche Situationen solltest Du, solange er nicht hört, erst mal vermeiden. Jedenfalls wenn er sich vor Euch stellt, es schadet nicht, ihn einfach umzulaufen. Er hat gefälligst auszuweichen, nicht Du oder Dein Freund.
Wenn er versucht zu beißen, rigoros Schnauzengriff bis er die Rute runternimmt und sich nicht mehr dagegenstemmt und dann gleich wieder in den Gehorsam nehmen.

Konsequenz ist alles. Während ich das hier schreibe, habe ich meinen jungen Rüden neben mir abgelegt. Er versucht sich zu entziehen und ich habe mittlerweile ein halbes dutzend mal ihn wieder zurückgeholt (auch gegen seinen Widerstand) und ihn wieder neben mir abgelegt. Jetzt ist die Leine dran (da ich mich nicht auf ihn konzentrieren kann) und der Fuß steht drauf. So einfach ist es.

VG
Daniela

Daniela

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5

Dienstag, 18. März 2008, 16:52

Ach ja, nicht vergessen, wenn er eine Übung zu Deiner Zufriedenheit ausführt, musst Du ihn auf jeden Fall auch dafür belohnen. Das Lob kannst Du variieren, von verhalten (während er brav abliegt) bis überschwänglich (wenn er auf "Hier" sofort umgedreht hat und im Galopp gekommen ist). Du musst ihn nicht für jede Selbstverständlichkeit loben oder belohnen (Futter oder Spiel), aber zwischendurch motiviert es ungemein, auch wenn es etwas ganz normales war, was er gemacht hat. Wenn er ein Kommando neu lernt bzw. den Kommandobegriff überhaupt noch nicht verknüpft hat, musst Du für jede gelungene Übung belohnen.

Er wird Dich abgöttisch lieben, wenn Du endlich sein Chef wirst... und nicht mehr umgekehrt.

Die Kastration wird übrigens gar nichts bringen, solange der Rest nicht stimmt. Ist leider ein weitverbreiteter Irrtum (dem auch ich mal unterlegen bin - ein reines Gehorsamsproblem lässt sich durch Hormonentzug nicht beheben). Die Kastration bringt in erster Linie etwas bei hormongesteuerter Aggressivität, und das vor allem gegenüber anderen Rüden. Und auch nur so lange, wie sich das Verhalten nicht schon als Standardverhalten im Gehirn etabliert hat.

VG
Daniela

cludi

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6

Mittwoch, 19. März 2008, 07:46

Hallo Daniela,

mercie.

Das mit dem Gehorsam ist wirklich ein Problem.
Sie übt auch immer mit ihm und es gibt natürlich auch
Leckerlie als Belohnung wenn er was brav gemacht hat.
Natürlich ist er noch jung aber man merkt schon an seiner
ganzen Art wie respektlos der Hund ist.

Ich hab letzt Woche mal den Versuch gemacht und
ihn immer sitz machen lassen. Dann hab ich meinen Freund in
den Arm genommen... keine 2 Sekunden, dann hat er uns
wieder angesprungen.
Hab das 5 mal gemacht.. er hat nicht aufgehört. :wand:
Da dreht man durch. Aber da müssen wir jetzt durch.

Heute abend seh ich ihn wieder. Dann werd ich ihm mal
die Hand in das Maul drücken, denn er wird wieder beisen und
knabbern. BIn ja mal gespannt wie er reagiert.

LG
Claudia

Daniela

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7

Mittwoch, 19. März 2008, 10:27

Du verlangst viel zu viel auf einmal. Bring ihm erst mal Sitz bei, und zwar so, dass er ohne jegliche Ablenkung mal 2 Minuten am Stück sitzen bleibt, d.h. sich nicht hinlegt oder aufsteht oder wegläuft. Am Anfang bleibst Du direkt neben ihm stehen. So kannst Du ihn auch sofort korrigieren. Du musst die Zeit langsam steigern, erst 10 Sekunden, dann 20, dann 30 und so weiter, und nicht alles auf einmal verlangen.

Dann machst Du das mit Ablenkung, d.h. Du gehst ein paar Schritte rückwärts von ihm weg, aber lass ihn nicht aus den Augen. Wenn das alles gut klappt, dann machst Du alle möglichen Bewegungen, breitest die Arme aus, schwenkst die Beine hin und her, hüpfst auf der Stelle, drehst Dich im Kreis, tanzt vor ihm rum, hockst Dich hin usw.

Wenn er dabei immer noch wie ein Stein angewurzelt sitzen bleiben kann, dann kommt Dein Freund dazu. Erst mal stellt Ihr Euch einfach nur nebeneinander und unterhaltet Euch.

Nächste Stufe, gebt Euch in 2 m Distanz vom Hund die Hand, aber nur wie zur Begrüßung. Nach und nach - wenn der Hund brav bleibt, sind die nächsten Stufen, dass Ihr enger zusammen steht, mal die Hand um die Schulter legen und sowas.

Schließlich macht Ihr das auch direkt neben dem Hund.

Du kannst nicht erwarten, dass er das jetzt einfach mal so alles kann. Er muss das erst lernen. Wenn er das Sitz noch nicht beherrscht oder bislang nur gemacht hat, wenn er bock dazu hatte, dann brauchst Du Dich nicht wundern. Gib die Schuld nicht dem Hund, der kann nichts dafür. Du musst das erst mal mit ihm erarbeiten!

VG
Daniela

cludi

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8

Mittwoch, 19. März 2008, 12:09

Oje, das wird ein langer Weg. :wow:

Aber ich werd mal versuchen das so gut wie möglich weiter
zu geben.
Denn er ist ja wie gesagt nicht mein Hund.
Und ich werd das auch mit ihm üben, wenn ich
bei meinem Freund bin.

Dankeschön

Susanne Zander

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9

Mittwoch, 26. März 2008, 11:58

RE: HILFE! Hund beansprucht alle für sich

Hallo Claudia,

viele gute Tipps hast du ja schon bekommen, einen der Hinweise von Daniela, nämlich das vorübergehende Anbinden im Haus, möchte ich ganz besonders unterstützen, denn:

Hunde, die sich gerne in den Vordergrund drängen, bekommen Bestätigung ja schon über die Reaktion von den Menschen um sie herum, seien es positive oder negative Reaktionen. Es baut sich in der Familie viel Stress auf, keiner kommt zur Ruhe.

Um diese Ruhe wiederherzustellen kann es hilfreich sein, den Hund auch im Haus einen bestimmten Platz zuzuweisen, der über eine Anbindemöglichkeit verfügt. Dort lehrt man den Hund Platz und Bleib, positiv verstärkt- soweit es der Hund über Kauzeig zulässt- aber ohne jede Chance für den Hund, sich körperlich wieder zu nähern.

Als intelligentes und stimmgewaltiges Tier wird er versuchenen, mit den verschiedensten Mitteln dem Zwang zu entgehen, aber mit der parallelen konsequenten Erziehung irgendwann aufgeben - sie geben alle irgendwann auf!

Durch das Anbinden wird dem Hund die Möglichkeit genommen, euch nach eigenem Belieben körperlich zu dominieren, das nimmt schon viel Stress für alle Seiten aus dem Alltag. Man muss nun nicht mehr ständig unmittelbar auf den Hund einwirken, alle können sich besser entspannen und es ist mehr Raum, die eigene dominante Position ohne unmittelbare Einwirkung zu verdeutlichen.

Es geht dabei natürlich nicht um ein andauerndes, lebenslanges Anketten, aber um ein konsequentes, nicht zu durchbrechendes Abgrenzen auf Raum und Zeit, eben für die Zeiträume und Situationen, in denen ihr auch später möchtet, dass sich der Hund auf seinem Platz aufhält und Ruhe und Frieden einhält.

Weiter viel langen Atem und Erfolg wünscht Susanne

cludi

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10

Mittwoch, 26. März 2008, 15:05

Hallo,

so nach Ostern bin ich schlauer. Hatte über die Feiertage genug Zeit
mal das ganze neutral zu beobachten.
Mir ist eines ganz klar geworden. Der Hund hört nicht auf
meine Schwiegermutter, weil er zu wenig Respekt vor ihr hat.
Vom Schwiegervater lässt er sich mehr sagen und spinnt auch nicht
so rum. Er weis genau, dort muss er spuren.

Wir waren spazieren und ich hatte meinen Hund dabei.. es war
eine Kathastrophe. Wir sind an einer Hundegruppe vorbei gelaufen, die
alle ganz entsetzt den kleinen Hund angeschaut haben.. wie er an der Leine zieht und bellt und muckt. Der hat nur noch meinen Hund fixiert.
Aber auch ohne andere Hund muckt er auf.

Ich und die anderen haben uns dann schon klar genug gegenüber
meiner Schwiegermutter geäußert. Der Hund braucht mehr Erziehung und klare Komandos. Nachdem ich dann aber das ganze WOchenende immer gesagt hab "du musst jetzt das tun, jetzt das, sag nein, sag aus, dreh dich um.. " waren alle etwas gereizt. Es kommt halt dem Bevormunden gleich.. und ändert nichts. :nene: Man kann sich den Mund fusselig reden, sie wird einfach nicht stark genug gegenüber dem Hund sein. Sie sieht das ja alles ein, bringt es aber nicht umgesetzt.Also lass ich sie halt machen. Ist ja nicht mein Hund. Wenn er mich anspringt, drück ich ihn runter. Hab ihm auch die Hand schon ein paar mal ins Maul gedrückt. Seit dem überlegt er ganz genau ob er mich jetzt anbeisen soll. Er reagiert schon auf Erziehung, nur wenn sie es nicht umsetzt kann ich es alleine leider nicht ändern.
Ich sag trotzdem vielen lieben dank für euere Tipps.
Ich weis meine Tiger seit dem noch mehr zu schätzen. Ein Beispiel an Folgsamkeit und Vorsicht. :respekt:

Liebe Grüsse
Claudia

Elischka

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11

Mittwoch, 26. März 2008, 15:55

Zitat

Original von cludi
Man kann sich den Mund fusselig reden, sie wird einfach nicht stark genug gegenüber dem Hund sein. Sie sieht das ja alles ein, bringt es aber nicht umgesetzt.Also lass ich sie halt machen.
Liebe Grüsse
Claudia


Ja, so ist das leider bei vielen Leuten. Erst wenn der Leidensdruck richtig hoch ist, dann gehen sie zu einem Hundetrainer und erwarten 'schnelle Heilung' - der kostenlose Rat eines Familienmitglieds geht in einem Ohr 'rein und im anderen 'raus. Leider sind diese Unarten dann schon soo lieb gewordene Angewohnheiten, daß es nicht so einfach ist, sie dem Hund abzugewöhnen.

Beim Trainer funktioniert der Hund dann perfekt, ja er hat richtig Spaß daran, mit dem Trainer zu arbeiten - nur leider zuhause, wenn der Besitzer nicht versteht und mitdenkt, und ganz wichtig : MIT BEGEISTERUNG mit dem Hund arbeitet, dann wird es nix.

Die Tipps von Daniela sind schon richtig gut. Aber bitte nicht immer nur auf Aktionen des Hundes reagieren - sondern pro-aktiv mit dem Hund arbeiten.

Ein Sitz/Platz und bleib trainieren, wenn der Hund schon draußen war und nicht mehr so wubbelig ist und wenn keine Ablenkung vorhanden ist. Und die Übung auch oft beenden (Hund aus dem sitz/platz abholen!) bevor er wieder den Fehler macht aufzustehen - der Hund braucht in kleinen Schritten positive Erfolgserlebnisse, damit er motiviert bleibt weiterzulernen. Nicht immer nur : nein, aus, pfui, lass das ...... Mit einem gut funktionierenden 'Platz-Kommando' kann ich ganz viele Situationen schnell unterbrechen ..... und habe Hund und Situation im Griff.


Ich weiß, daß Du, Cludi, das sehr gut umsetzten würdest, wenn es Dein Hund wäre aber so wie die Konstellation jetzt ist, hast Du da nicht viel Chance.

Erfreu Dich weiterhin an Deinem Hund - und erfreue uns weiterhin mit ein paar *lustigen* Geschichten deiner Schwiegermutter.

Liebe Grüße
von Elischka
wenn es im Himmel keine Hunde gibt, gehe ich dort auch nicht hin.

cludi

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12

Mittwoch, 26. März 2008, 16:34

Hallo,

ja natürlich wird der Hund auch gelobt. Ich hoffe das kam hier jetzt nicht so rüber, dass wir ihn nur bestrafen. Er kann ja teilweise auch ganz lieb und artig sein. Aber halt nur teilweise :zwinker:
Meine Schwiegerma ist eigentlich zu lieb mit dem Hund und der
Hund an sich ist "schwer". Er bräuchte jemand der konsequent
alles durchsetzt und sich auskennt. Außerdem müsste er viel
mehr zu arbeiten haben.. hab ich ihr aber auch von anfang an
gesagt. Mit einem Bordermix der unterbeschäftigt ist hat man
einfach Probleme.. völlig klar.
Naja.. ich weis das alles und werd ihr auch weiterhin
ins Gewissen reden. Und sie wird mir weiterhin zustimmen und
es nicht umsetzen können. Schade.

Aber lustig, dass du das mit dem Tiertrainer ansprichst.
Sie ist am überlegen ob sie so nen Hundepsychologen hollen soll.
Hab ihr schon gesagt, der wird ihr auch nix anderes sagen als ich..
aber bitte.. vielleicht hilft es ja dann :ahja:

Grüssle

Daniela

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13

Donnerstag, 27. März 2008, 22:19

Das wusste schon die Bibel: Der Prophet gilt nix im eigenen Lande.
Rat und Hilfe, die nichts kostet, ist auch nichts wert - also lass sie den Hundetrainer holen, und wenn er dasselbe erzählt wie Du, dann :D Dir einen und hoffe, dass sie es dann halt so in den Griff bekommt. Manchmal muss man halt Lehrgeld bezahlen.

VG
Daniela

wildes Rudel

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14

Sonntag, 13. April 2008, 13:42

Die hier beschriebene Methode, des Anbindens im Haus, wiederspricht nicht nur dem Tierschutzgesetz, sondern auch unserer Satzung.
Hunde die unruhig hin und her laufen, sich in den Weg stellen oder unruhig sind. Haben oft einen falschen Ruheplatz. Ich habe bei meinen Hunden lange beobachten müssen, wo sie sich bevorzugt hinlegen und dann genau dort ihre Matte hingelegt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass diese an einer Stelle liegen, die natürlich nicht an einer Stelle liegt, die den „überwachenden“ Blick immer zuläßt, sondern an einer Stelle, wo die Hunde tatsächlich ihre Ruhe haben. Meine beiden liegen zwischen den Spaziergängen oder anderen Aktivitäten immer dort und sind nicht zu merken. Diese Ruhe ist tatsächlich da, obwohl meine Hündin ein ausgesprochener Temperamentsbolzen und eigensinniges Tier ist. Dieser Eigensinn und die Dominanz ist doch gerade das, was die Altdeutschen in ihrem Ursprung auszeichnet und auf das sie schon ewig gezüchtet wurden. Denn nur ein Hund, der Dominanz und Selbstbewusstsein hat, ist in der Lage als Haupthund im Gehüt selbst zu entscheiden, was zu tun ist, denn oft hat der Schäfer im weiten Gehüt keinen direkten Blickkontakt, dann muß sich der Hund eigenständig dem Bock entgegenstellen und wehren. Die Altdeutschen sind eben nicht so führig, wie Gebrauchshunderassen, dies sollte man wissen. Die Erfahrung hat mich gelehrt, mit Konsequenz und auf Basis der Konditionierung zum Ziel zu kommen. Dies dauert länger, führt aber dauerhaft zum Erfolg. Funktioniert etwas dauerhaft nicht, muss ich den Fehler bei mir suchen, da hilft auch keine Härte im Sinne von körperlicher Strafung (ist sowieso nur eine persönliche Schwäche, wenn man dies tut, weil ich mich dann nicht im Griff habe und nicht der Hund, und außerdem ist dies wie oben schon erwähnt ebenfalls gegen Tierschutzgesetz und Satzung). Wenn ich vieles hier lese, fühle ich mich um 20 Jahre zurückversetzt. Man ist in der Hundeerziehung und –psychologie nicht stehen geblieben, sondern hat inzwischen gemerkt, dass viele Methoden schlichtweg falsch sind. Hat einer mal daran gedacht, das der Hund ein übersteigertes Bedürfnis hat, Situationen für sich zu klären, ob sie sicher oder unsicher sind, also eher aus Unsicherheit handelt? Hat man diesem Hund jemals die Sicherheit gegeben, dass er nicht auf alles aufpassen muss? Dieser Hund steht unter Dauerstress, was zu den beschriebenen „Unarten“ führt. Nach meiner Meinung ist dieser Hund einfach unterbeschäftigt und hat keine Möglichkeit gehabt für sich selbst, Situationen in allen Lagen klären zu können. Spiele, die den Hund auch einmal die Situation selber klären lässt (s. dazu www.spass-mit-hund.de/ ) , wird dazuführen, das er ruhiger wird, Selbstsicherheit gewinnt und nicht mehr aus Unsicherheit, Herr der Lage sein will.
LG Lena und Alf

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »wildes Rudel« (15. April 2008, 03:56)


Daniela

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15

Sonntag, 13. April 2008, 18:44

:D Hi,

ich glaube, vielleicht sollte ich da mal was klarstellen. Wir sprachen hier nicht von Anbindehaltung, sondern um das vorübergehende festmachen des Hundes genau an seinem Ruheplatz - das ist definitiv nicht tierschutzwidrig, denn es wird ja wohl niemand auf die Idee kommen, den Hund den ganzen Tag dort angebunden zu lassen. Ansonsten, kenne ich mich allein schon aus beruflichen Gründen im TierSchG ziemlich gut aus, war u.a. Studieninhalt.

Dinge wie Zimmerkennel, Platz zuweisen, diese Platzzuweisung auch mit aller Konsequenz durchzuziehen - das sind keine Methoden aus dem "letzten Jahrhundert", sondern von allen Verhaltensexperten akzeptierte und empfohlene Maßnahmen, um Ruhe und Struktur in den Hund und seinen Tagesablauf zu bringen. Wenn der Hund lernen soll, auf seinem Platz zu bleiben, und man nicht die ganze Zeit kontrollieren und korrigieren KANN oder will, ist ein fixieren die geeignete Maßnahme. (denn es gibt auch jede Menge Hunde, die den Spieß umdrehen und genau erkannt haben, dass sie durch Ungehorsam = aufstehen und Platz verlassen, die Aufmerksamkeit ihres Menschen auf sich ziehen können, und das dann durch die ständige Bestätigung fest in ihr Verhaltensrepertoir aufnahmen!!!)

Was Zwang angeht, sorry, aber sobald ich meinen Hund anleine und mit ihm Spazierengehe, übe ich unmittelbaren Zwang aus. Meine Hunde haben alle über positive Verstärkung Dinge ERLERNT, aber durch Zwangsmaßnahmen die Kommandos dafür als ernstgemeint verinnerlicht.
Zwang bedeutet dabei nicht Brutalität. Das wird gerne verwechselt. Beispiel: Der Hund lernt sitz, das macht schon der Welpe mit dem typischen Trick "Leckerchen über die Nase halten", das kennt sicherlich jeder. Jetzt erfolgt die Verknüpfung mit dem Sitz-Kommando. Das heißt, der Hund lernt die dazu passende Vokabel. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo der Hund sich auf Sitz regelmäßig hinsetzt, er hat das System also verstanden und weiß, was Sitz bedeutet.
Ein Fehler, der sich hier gerne in die Erziehung einschleicht, ist folgender: Der Hund hat gelegentlich auf "Sitz" mit hinsetzen reagiert, kann aber mit der Vokabel noch nicht so richtig was anfangen und befindet sich eigentlich noch in der Probierphase. Man kann von einem Hund nicht verlangen, dass er eine Übung ausführt, von der er nicht weiß, was gerade gemeint ist!
Zurück zum Beispiel: Nach zig Wiederholungen und Belohnungen des ausgeführten Sitz-Kommandos weiß er, um was es geht. Jetzt ist er aber mal abgelenkt (oder wie meiner in der tiefsten Pubertät) und ich sage Sitz und es passiert grad mal gar nichts. Der Hund ist nicht motiviert genug, mein Kommando auszuführen, obwohl er sehr wohl weiß, was die Vokabel bedeutet. Mit anderen Worten - er ignoriert es einfach. Und jetzt setzt der Zwang ein. Das reicht vom einmaligen Wiederholen des Kommandos, vielleicht noch unterstrichen mit Körpersprache und Sichtzeichen, und sorry, da bin ich vielleicht mittelalterlich - dann kommt auch die körperliche Einwirkung, Po runter, Kopf hoch. Und dann Belohnung. Mit Bestechung (Leckerchen über die Nase halten) geht es auch - aber dann macht der Hund es grundsätzlich nur dann, wenn er was davon hat und nicht, weil er das Kommando und damit meine ranghöhere Position einfach akzeptiert. Bei Dominanzproblemen ist es ein typisches Symtom, dass der Hundeführer erst mal zig mal Sitz sagt und dann resigniert und den Hund halt machen lässt, was er will. Oder mal das Kommando durchsetzt und mal nicht. Oder ohne Leckerchen in der Tasche gar nichts funktioniert. Der Hund war konsequenter und hat die Oberhand behalten. Bei den Kleinigkeiten fängt es an...

Was die gnadenlose Unterforderung des Hundes angeht, gebe ich Dir allerdings recht. Ohne tägliche Auslastung (!) kommen de Probleme von ganz alleine. Auch wenn es sich in dem Beispiel nicht um einen AHH sondern um einen Bordermix handelt.

Cu
Daniela

wildes Rudel

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16

Dienstag, 15. April 2008, 05:09

Ich finde, wenn Du dieses kurzfristige fixieren bevorzugst, solltest Du auch genau beschreiben, wie dies im einzelnen durch zu führen ist. Denn oft genug habe ich erlebt, dass gut gemeinte Hilfen und Vorschläge falsch verstanden und angewendet wurden. Wie gesagt ich halte davon nichts, dies ist aber meine persönliche Meinung. Ich begründe dies damit:
1.Hat man nicht herausgefunden, wo sein Hund am entspanntesten liegt und schläft, wird der von mir gewählte und bestimmte Platz, für den Hund immer Stress bedeuten und er wird immer unruhig bleiben.

2.Ist der Ruheplatz herausgefunden, muss ich den Hund beibringen, dass ich ihn auch einmal dort hinschicken und ablegen kann, wenn er einmal nicht dabei sein darf.

3.Dieses Beibringen des Befehls, dauert natürlich seine Zeit und muss natürlich auch konsequent durchgeführt werden. Will heißen, steht der Hund immer wieder auf, weil er mir hinterher möchte oder etwas anderes tun möchte, muss ich ihn zu seinem Platz zurück bringen. Aber immer, mit einer für den Hund positiven Verknüpfung. Liegt der Hund längere Zeit auf seinem Platz, erhält er ein Lob und ein Leckerli (aber nicht dann, wenn ich ihn zurückgebracht habe zu seinem Platz, denn dann würde er immer wieder aufstehen um ein Leckerli zuerhalten)

4. Bindet man seinen Hund an und macht dies nicht so, wie ich beschrieben und für mich für richtig halte, beschäftige ich mich nicht mit dem Hund, sondern wähle den einfachen und bequemen Weg, beschreite ich aber den anderen Weg, fördere ich die Bindung und den Spaß an der Zusammenarbeit.

5. Anbinden in bestimmten und bei immer gleichen Ereignissen (Besuch usw.), kann eher kontraproduktiv sein, da der Hund dies nicht mit dem sich hinlegen verknüpft, sondern mit dem Ereignis, ich erkläre es mal anhand des Besuches, was eher dazu führt, dass Besuch für ihn eine negative konsequenz hat.

6. Hat man erreicht, dass der Hund auf seinen Platz geht (dies muss natürlich ohne Besuch erlernt werden), kann ich am Anfang den Hund auf seinen Platz schicken und dann nach einiger Zeit den Befehl auflösen und den Hund loben und dies ganz wichtig auch seitens des Besuchs. Schnell wird man feststellen, dass der Hund von alleine auf seinen Platz geht, wenn Besuch kommt und erst dann wenn Ruhe eingekehrt ist (weil die Aufpeitschende Situation des Eintreffens des Besuchs und der damit verbundenen Unruhe vorbei ist), zu uns kommen wird und sich ruhig dazu legt.

7. Hat man sich einen Hund angeschafft, heißt dies auch immer eine Verpflichtung und das Muss der Beschäftigung mit dem Hund, denn ein einfaches nur nebenher Leben, wird immer zu Problemen führen.

Jeder hat seine Methode, und nicht immer ist es richtig bei dieser zu bleiben. Daniela, ich möchte nicht Deine Kompetenz in Frage stellen, sondern finde es gut wenn Du helfen möchtes. Ich finde nur, wenn ein Laie Deine Ratschläge liest und ihm die Erfahrung fehlt, kann manches nach hinten losgehen.
LG Lena und Alf

cludi

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17

Dienstag, 15. April 2008, 12:59

Hallo,

oje ich wollt hier keine Grundsatzdiskussion über Hundeerziehung
auslösen. Das ist wie Kindererziehung... jeder weis es besser und
macht es anderst.
Ich bin euch sehr dankbar für die Tipps, aber es ist nach wie vor einfach zwecklos. Das mit dem Platz zuweisen macht sie eh nicht und
angebunden wird der Hund nie.. außer halt drausen an der Leine.

Ich muss aber Daniela nochmal kurz bestätigen.. es ist kein Altdeutscher..drum hat er auch nicht den tollen Charakter.. eher
ein Apenzeller Charakter..

Bestätigung erfährt der Hund wirklich genug. Er wird gelobt, er wird
geknuddelt, er bekommt Ansprache. Aber er ist einfach wie ein
verwöhntes Kind, dass sich alles raus nehmen kann wie er will.
Er ist unterfordert und sie ist zu unkonsequent.
Ich muss ehrlich sagen, ich hab so langsam auch kein Bock mehr darauf.
Bin letztes Mal schon fast in Streit mit ihr darüber geraten, weil sie nicht
mehr auf den Hundeplatz will. Die Hunde dürfen vorher nämlich nicht miteinander spielen und dann sind sie unkonzentriet in der Stunde und wollen nur zueinander. Letztes mal hat er ihr fast den Arm ausgekugelt, weil er so ruckartig irgenwo hin gezogen hat.. der Kleine ist mittlerweile nämlich ganz schön kräftig. Und dann beschwert sie sich, dass man von den Hundetrainerinen keine konkreten Tipps kriegt. Da bin ich fast an die Decke und musst ihr mal sagen, dass sie jeden Tipp der Welt schon gekriegt hat und ihn einfach nicht umsetzt. Dem Hund feht es an Grundgehorsam und das können auch die Hundetrainerinen nicht herbei zaubern. Man.. :wand: .. ich reg mich schon wieder nur auf.. :(
Sie sagt er wird ja auch immer braver und ruhiger und das was er z.Z. kann reicht doch auch. Gut, wenn sie damit zufrieden ist.. bitte..
nicht mein Hund, nicht mein Problem und ich kann mir den Mund
fusselig reden.. es ist zwecklos!
Aber bitte nicht denken, dem Hund geht es schlecht. Dem geht es wirklich gut. Der hat Platz, der ist immer im Rudel und er wird auch wirklich gut umsorgt.

Also liebe Leut, ich denk jeder von uns hat einen gut erzogenen Hund und das auch auf individuelle Weise so hin gekriegt.

Vielleicht benötige ich bald in einer anderen Sache eure Erfahrung und Hilfe. Evtl. möcht ich meinem Hund das Pony-in-den-Stall-bringen lernen. Wenn er das mit 5 Jahren noch lernt.. mal sehen.. :zwinker:

Liebe Grüsse
Claudi

PS.: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :wink:

Alphi

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18

Dienstag, 15. April 2008, 16:10

Liebe Claudi,

kneif die A...backen zusammen und sag nichts dazu wenn es bei Deiner Schwimu um den Hund geht ! Sonst bist Du eines Tages die böse Schwiegertochter und Deine Beziehung zu Deinem Lebensgefährte bröckelt. Er steht sicherlich immer zwischen Stamm und Borke und will es sich mit keiner verderben.
Du wolltest helfen, hast's versucht und gut. Sei mit Deinem Hund glücklich und lass sie doch machen ! So in 10 bis 15 Jahren wird der Hund ganz sicher mal ruhiger.
Jeder hat den Hund den er verdient.

Liebe Grüße von Nicole

cludi

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19

Mittwoch, 16. April 2008, 12:10

Hallo Nicole,

ja ja also ich werd sie da einfach wurschteln lassen.
Es fällt wirklich schwer nichts zu sagen.. aber da es eh zwecklos
ist, werd ich auch nichts mehr sagen :pfeif:
Das gut daran ist, dass mein Freund meiner Meinung ist.
Dann nimmt er immer mein Hund als gutes Vorbild und ich
steh neben dran und gins mir einen :auslach:
Nicht zum Vergnügen für meine Schwiegerma.. aber
was solls.

Liebe Grüsse

Claudia

rasputin

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20

Mittwoch, 16. April 2008, 12:33

Zitat

Original von Alphi
Liebe Claudi,

Jeder hat den Hund den er verdient.

Liebe Grüße von Nicole



Wenn das so ist, frag ich mich, was ich angestellt habe :D


Ich sehe es eher so: Jeder kriegt den Hund, den er braucht!

Soll in meinem Fall heissen: Rasputin lässt mich genau an meinen Schwachstellen arbeiten.

Und somit ist er der beste Hund, den es für mich gibt!!!

Viele Grüße aus der Eifel - Petra
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