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Gironimo

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1

Mittwoch, 24. September 2008, 03:12

Umgang mit Jungbullen

Hallo

Ich hätte da mal eine ganz dumme Frage an alle Kuh-Kenner:
Wenn ich an einer Kuhweide mit Jungvieh vorbei komme, passiert es mir immer wieder, dass selbiges ankommt um zu schauen, was denn da so an ihrer Weide lang läuft. Von Anstarren über Mit-am Zaun-entlang-laufen bis zu Scheinangriffen gibt es da alles. Besonders tun sich immer die Jungbullen hervor. In Deutschland finde ich es noch relativ spaßig - meine Beiden ob der Unverschämtheiten wohl weniger.
Beides zusammen (Jungbullen-Fun und Hunde-Terror) finde ich z.B. im Ausland, wenn Wanderwege über Viehweiden gehen, unerträglich bis hochgradig gefährlich.

Das vor Herdenschutzhunden gewandert wird finde ich ja ok – da kann ich mit leben und umgehen.
Das Kühe am Weg rumstehen und man die umgehen muss – ist auch ok.
Wenn Mütterkühe auf den Weiden stehen und man gewarnt wird, dass man mit Hunden am Besten nicht da lang geht – da kann ich auch noch mit leben.
Aber wenn ich ahnungslos auf eine Weide laufe und plötzlich eine Herde lustiger Jungbullen ankommt – dann steh ich am Schlauch. Nach diversen Jungbullen-Erfahrungen in Deutschland habe ich nun jegliche Querung von Kuhweiden vermieden. Was allerdings den Aktionsradius enorm einschränkt.
Weiß zufällig jemand, was man in solchen Momenten am besten macht. Hunde ableinen würde ich jetzt für eine weniger gute Idee halten. Mir würden eher Signale an die lustigen Jungbullen liegen, die ihnen mitteilen, dass ich nichts gegen sie habe aber auch keine Belästigung wünsche.

Letztes Jahr hatte ich eine unliebsame Begegnung mit einer Pferdeherde. Wenn man einen Hund (der Altdeutsche war leider nicht mit) mit hat, dem das nicht geheuer ist und der dauernd zwischen Angriff und Verstecken pendelt, aber 10 Pferde um einen rumstehen, die unbedingt wissen wollen, was das für eine irre Nuss da ist ... Ich hab mein bestes gegeben selbst ruhig zu bleiben und irgendwie zu vermitteln: „Lasst uns einfach durch!“. Dazu hat sicher auch meine im allgemeinen positive Meinung gegenüber Pferden beigetragen. Irgendwann kam dann das Oberpferd an und meinte zu den restlichen, dass sie mich doch nun bitteschön endlich mal durchlassen sollten. Es hat wirklich jeden weiteren Kontaktversuch seitens der anderen Pferde unterbunden. Fand ich echt Klasse.

Bei Kuhzeugs bringe ich leider die Ruhe wie gegenüber Pferden, seit meinen frühkindlichen Erfahrungen mit wild gewordenen Bullen nicht auf. Ich denke aber, dass man auch den Jungbullen entsprechend körpersprachlich mitteilen kann „Lass mich in Ruhe, lass mich durch.....“.
Hat jemand Ideen?

Gruß G.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gironimo« (24. September 2008, 03:13)


drifter

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2

Mittwoch, 24. September 2008, 14:12

RE: Umgang mit Jungbullen

Immer Ruhe bewahren, und wenn es die Nerven zulassen nicht zu schnell bewegen. Es gibt von Jungvieh selten richtig ernst gemeinte Angriffe, und ein Schrei im richtigen Moment bewirkt Da manchmal Wunder.
Mfg Drifter

Daniela

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3

Donnerstag, 25. September 2008, 13:07

mit dem Stock eins auf die Nase hilft auch manchmal...
aber eine Frage - WO lebst Du, dass Du unbedingt auf irgendwelchen Weiden spazieren gehen musst?
Mir reicht es schon, wenn wir bei einem nächtlichen Einsatz versehentlich auf eine Mutterkuhweide geraten und dann möglichst schnell wieder davon runterkommen. Einmal wars eine Bullenweide. Nicht lustig, wirklich nicht... Es werden immer wieder mal Menschen (meist Landwirte) von Bullen getötet, entweder umgerannt, gegen das Wasserfass gedrückt (hinter dem sie Schutz suchen) oder mit dem Horn aufgeschlitzt und verbluten dann. Auf dem Land steht das jedes Jahr mindestens 1-2x in der Zeitung...

Ich vermeide solche Aktionen, wo es nur geht. Trotz Kuhhund...

VG
Daniela

Gironimo

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Donnerstag, 25. September 2008, 23:48

Hallo Daniela

wo ich wohne? Na - in Deutschland im wunderschönen Hessen. :heiligenschein:
Meine Frage bezog sich aber auf Urlaubstouren - wie ich schon schrieb::

Zitat

Beides zusammen (Jungbullen-Fun und Hunde-Terror) finde ich z.B. im Ausland, wenn Wanderwege über Viehweiden gehen, unerträglich bis hochgradig gefährlich.

Da stehen übrigens auch sehr oft Bullen mit bei den Kühen und Mutterkühen.
Mein Avantar stammt von da.... Allerdings scheinen die Bullen da alle Valium zu bekommen - die stehen meist nur da, grasen und schauen dem Treiben der Jungbullen zu.

Gruß Gironimo

Heidi

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5

Mittwoch, 1. Oktober 2008, 22:06

"Stierkampf in dem Alpen"

Hallo Gironimo,
ich habe auch schon öfters üble Erfahrungen mit Kühen gemacht, biin schon einige Male gerannt - und eine Herde wilder Jungkühe hinterher.
Früher war ich oft in der Steiermark wandern, die Einheimischen haben dort immer ca. 1,70 m lange Stöcke mit, um die Kühe fern zu halten. Auch die Kuhhirten haben Stöcke, um eine Kuh gegebenenfalls einzuschüchtern (und um mit Hilfe des Stocks, wie ein Stabhochspringer über den Weidezaun zu springen, wenn sie es eilig haben).
Habe mir sagen lassen, dass erwachsene Kühe, eher Hunde und Menschen tolerieren. Die sind i.d.R. auf Almen, die einen Anschluß zum Ort haben (also Lift oder Straße), wegen der Milch, die ja täglich in den Ort gebracht werden muß oder die Alm wird bewirtschaftet und Käse hergestellt. Also vor Milchkühen muß man sich weniger fürchten.
Kühe, die mit Kalb auf der Alm stehen sind für Hundebesitzer gefährlich, sieht man aber nur noch selten. Und Jungkühe sind erst mal meistens nur neugierig, man soll nicht stehen bleiben, den Hund an der Leine halten und wenn sie zu frech werden, nicht den Rücken hindrehen und notfalls eins mit dem Stock auf die Nase geben. Der normale Wanderstock aus Aluminium übersteht das aber nicht. Und wenn der Zaun nicht mehr weit ist, ziehe ich es vor zu rennen, wenn eine Herde Jungkühe anglaloppiert kommt. Ich habe aber auch schon mehrmals bei Wanderungen mit 10 - 12 Hunden "kämpfend den Rückzug angetreten". Dabei geht einer mit Stock voraus und der letzte "sichert" nach hinten. War immer sehr aufegend!
Mit Pferden hatte ich noch nie Probleme, die lassen sich leichter fernhalten, nicht ausweichen, direkt darauf zugehen, meistens reicht ein Drohen mit dem Stock oder mit den Armen scheuchen, ein Pferd flieht, sobald es sich bedroht fühlt.
LG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Heidi« (1. Oktober 2008, 22:36)


Gironimo

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Sonntag, 5. Oktober 2008, 02:40

RE: "Stierkampf in dem Alpen"

Hallo Heidi

wie gesagt, basiert meine Anfrage vor allem aus entsprechenden Erfahrungen im Ausland. Deine Tipps und Erfahrungen decken sich zum Teil mit den Tipps in Frankreich (s.u.) und meinen dortigen Erfahrungen.
Mit Stöcken habe ich es noch nie probiert, werde aber demnächst daran denken.
Der "Schrei im richtigen Moment" wie drifter ihn erwähnt, war dieses Jahr die Lösung des Problems.
Du schreibst bzgl. der Pferde : "ein Pferd flieht, sobald es sich bedroht fühlt." - Das Problem ist aber, dass diese Pferde sich nicht bedroht fühlen, weil sie verrückte Touristen auf ihren Weiden gewohnt sind. Arme wedeln, bellender Hund, drauf zu gehen - interessiert die alles nicht. Die platzen vor Neugierde ....



Gruß Gironimo

Edit: das mit dem Bild klappt wohl nicht :rolleyes:

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Pferdebauer

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Sonntag, 1. Februar 2009, 03:05

RE: Umgang mit Jungbullen

Als unerfahrener Hundespaziergänger, aber erfahrener Kuh- und Pferdehalter habe ich hier noch ein paar Anmerkungen aus Sicht der Rinder/ Pferde:
1. Juntiere im "Teenageralter" haben in der Herde die Aufgabe neues zu Erkunden und neugierig zu begutachten. Daher kommen sie auf einem daherlaufenden Menschen (mit oder ohne Hund) oft mehr oder weniger schnell zu, gern auch in Gruppen. Sie wollen einen aber nicht angreifen (warum auch) und lassen sich mit den schon erwähnten Mitteln Rufen und/oder Stock(falls gerader keiner vorhanden bewährt sich auch das Hochreissen der Arme) in der regel vertreiben, bzw. ihr Interesse lässt irgendwann einfach nach.
2. Alttiere die mit Milchgeben, Kälber/Fohlenbetreuung, Decken usw. normalerweise ziemlich ausgelastet sind, lassen Wanderer die einen Mindestabstand einhalten normalerweise unbehelligt vorbeiziehen.Das gilt auch für Deckbullen, die nicht mit Valium gefüttert sind. Werden sie aber provoziert, durch Leute, die mitten durch ihre Herde durchlatschen oder gar Hunde, die mit ihren Kälbern "spielen" wollen, können sowohl Kühe/Bullen als auch Stuten durchaus gefährliche Angriffe starten.
Ich hoffe das hilft Euch bei eurer nächsten Weideüberquerung
Markus

Martina

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Montag, 9. Februar 2009, 17:41

RE: Umgang mit Jungbullen

Hallo Ihr Weidenüberquerer!
Wäre doch nie auf die Idee gekommen, auf eine Kuh-/Bullenweide zu marschieren! Eure Tipps find ich klasse, falls wir mal wieder unbewusst draufgeraten sollten... Jetzt weiß ich auch, warum ich einen Stock bei mir haben sollte. Dachte, außer für Schäfer sei das nur was für alte Leute... Meine Altvorderen waren immer mit Stock unterwgs, was ich als Kind zwar spannend fand, aber auch lästig, hab lieber die Hände frei. Werd Eure Tipps bei der nächsen Wanderung beherzigen. :zwinker:
Gruß Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Heidi

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Montag, 9. Februar 2009, 22:01

RE: Umgang mit Jungbullen

Freiwillig würde ich auch nicht über eine Weide gehen. Bei uns in Franken sind die Wege neben den Weiden und dazwischen gibt es einen schönen Zaun. :pfeif:
Beim Wandern in den Alpen gehen die Wege meistens mitten durch die Weiden und wenn der einzige begehbare Weg von Kühen belagert ist, kann man in schwierigem Gelände gar nicht anders, als mitten durch die Herde zu marschieren
:shithappens:
Also tief durchatmen, Hunde an die Leine, Stock fest in der Hand und nicht stehen bleiben...werde daran denken, Jungkühe sind nur neugierig und Alttiere sind ausgelastet - entsprechendes Selbstbewußtsein könnte ja auch helfen, oder?
LG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
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10

Dienstag, 10. Februar 2009, 12:50

hallo Heidi !
Genau das ist die richtige Einstellung!!!
Gruß
Markus