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Janny

Anfänger

  • »Janny« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2

Wohnort: Jenny Funda

Beruf: Altdeutscher Fuchs

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1

Montag, 26. März 2012, 12:23

Hüten als Freizeitbeschäftigung?

Hallo!
ich habe eine Fuchshündin (2 1/2 Jahre alt, hab sie seit gut 1 1/2 Jahren). und ich nehme sie als Begleithund praktisch überall mit hin und sie wird verschiedenst bespasst (leider nicht so viel wie ich gern will, aber soviel ich eben kann...) . Würd sagen, wir sind ein recht harmonisches Team :)

nun hat sie seit einiger Zeit angefangen ihren Hütetrieb zu versuchen auszuleben (Katzen, Kinder! ...) was ich leider nicht immer ganz unterbinden kann. manchmal ist sie schneller weg, als ich sie hinlegen lassen/ anleinen kann.
ich habe nun mit ihr einen Hütetest bei einer Schäferin bei uns um die Ecke gemacht. Diese meinte meine Gipsy ist ziemlich triebig und "ne kleine Kanone" und sie würde sicher mit viel Freude an den Schafen arbeiten.

soweit so gut. nun zu meiner frage:
wenn ich mit meiner Maus ich sag mal 2x in drei Wochen zu den Schafen gehe (mehr ist leider auch zeitlich und finanziell nicht wirklich drin) wär es für sie wirklich ein "Spass an den Schafen zu arbeiten" oder pusche ich ihren Trieb damit hoch und sie sucht sich am Ende sogar Ersatzobjekte (noch mehr Kinder?!) um sich selbst zu helfen?

ich möchte prinzipiell schon gern mit ihr hüten, da ich Schafe selbst sehr faszinierend finde und die Arbeit mit ihnen und ich denke das ist die beste Möglichkeit um ihren Trieb zu kanalisieren (und ihr und mir eben Freude bereitet) und natürlch auch am Gehorsam zu arbeiten.
ich hab aber Angst dass ich mehr kaputt mache an unserer Beziehung als es uns beiden nutzt....

oje also nochmal zusammengefasst:
wenn ich mit meiner Maus hüten gehe, wierde ich so ihr Hüteverhalten auch ausserhalb der Arbeit an den Schafen besser kontrollieren können, oder macht es alles viel schlimmer, wenn ich eben nicht jede woche mehrfach hüten gehe?

ich freu mich über eure Antworten!
Grüsse Janny

biber

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2

Montag, 26. März 2012, 13:19

Ich würde zuerst den Gehorsam verbessern. Wenn der Hund wirklich zuverlässig gehorcht, auch unter Ablenkung, dann kann man zu den Schafen gehen. So habe ich es zumindest gelernt.
Altdeutsche müssen nicht zwangsläufig hüten, zur Bespassung der Hunde sind Schafe zu schade. Wer wirklich lernen will, wie man eine Herde führt, pflegt, hütet und satt bekommt, muß dafür ein paar Jahre einkalkulieren.
Dann kann man einem Schäfer/Schäferin eine echte Hilfe sein.

Janny

Anfänger

  • »Janny« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2

Wohnort: Jenny Funda

Beruf: Altdeutscher Fuchs

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3

Montag, 26. März 2012, 15:54

danke für deine Antwort!
stimmt, ich habe mich unglücklich ausgedrückt... natürlich sind Schafe kein Spielzeug!
ich bin im Moment Studentin (VetMed) und möchte später Schafe halten (finde diese Tiere faszinierend, Wolle warm und Fleisch gesund ;) ) das steht für mich ausser frage. dann würde ich gern auch Gipsy nutzen um diese Tiere von A nach B zu bringen. wenn das für ihre Ausbildung dann zu spät ist (noch bin ich im Studium) ists halt so, fertig.
(natürlich werde ich mich vorher intensiv mit der haltung von Schafen beschäftigen!!)

nun zur gegenwart: ich habe den hund halt schon, sie zeigt den Trieb.
und ich bin auf der suche nach einer Lösung sie auszulasten. Aggi oder ähnliches trau ich mich nicht. ich hatte zu viele hunde (selbst und in engerer Bekanntschaft) deren Gelenke reichlich früh aufgegeben haben aufgrund der vielen Sprünge.
Laufarbeit scheint mit da eine gute Methode.
Ich würde sie auch longieren oder andersweitig beschäftigen.
das Hüten erschien mir nur naheliegend. zumal ich darauf langfristig aufbauen möchte.

mein grösstes problem an der sache ist allerdings, dass ich mit ihr nicht jede woche mehrfach arbeiten kann.
und sich daraus die frage ergibt: wird nun ihr hütetrieb auch mit wenig arbeit (also max. einmel pro Woche) lenkbarer (und ich kann sie später an meinen eigenen Tieren nutzen) oder mach ich sie völlig kaputt, falls sie mal 2 Wochen ohne schafe auskommen muss und sie sich dann verselbstständigt.

hoffe mein anliegen kam jetzt nesser rüber :)

biber

Schüler

Beiträge: 116

Wohnort: Gerd Leder

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4

Montag, 26. März 2012, 17:59

Man kann es auch ganz anders machen: Den Hund konsequent nicht versuchen, auszulasten oder zu beschäftigen, sondern auf guten Gehorsam achten. Dann viele entspannte Spaziergänge oder Radtouren ohne Leine in wechselnder Umgebung mit oder ohne Artgenossen.
Auf Ruhe achten, den Hund nicht aufdrehen und ihn Sachen machen lassen, was Hunde eben so tun. Das gibt entspannte, nicht nervende, nicht ständig fordernde Hunde.
Wenn Du später eine kleine Herde halten willst, kommst Du oft ohne Hund besser zurecht als mit einem Altdeutschen, der vorher an einer Großherde gearbeitet hat.
Willst Du gemeinsam mit dem Hund arbeiten, lass ihn seine Nase einsetzen (Fährte, Schleppe, Zielobjektsuche, Mantrailing).
Das beansprucht ihn ohne aufzudrehen

Ayla

Anfänger

Beiträge: 11

Wohnort: Kurt Schick-Grosch

Beruf: Schafpudel

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5

Montag, 26. März 2012, 20:15

Das ist eine sehr interessante Diskussion. Wir machen mit unserer Schafpudelhündin Ayla u.a. Longieren in einer Hundeschule. Die Hundeschule ist spezialisiert auf Hütehunde und bietet u.a. auch Hütetraining an der Schafherde an. Der beste Freund unserer Ayla, Max (ein Border), macht 1 bis 2 mal pro Woche Hütetraining. Max hat auch mal Urlaub vom Hüten oder auch Winterpause wg. Schnee oder Hochwasser auf dem Trainingsgelände. Er zeigt, wie auch die anderen Hobbyhütehunde, keinerlei Entzugserscheinungen.
Was machen denn die Hunde des Schäfers im Winter? Im Frühjahr und Sommer vollbringen sie jeden Tag Höchstleistung und fahren dann im Winter gegen Null. Nicht jeder Schäfer hat wohl ein riesiges Hamsterrad im Stall um seine Hunde auszulasten oder beschäftigt sie anderweitig entsprechend ihrem Naturell.

biber

Schüler

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Wohnort: Gerd Leder

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6

Montag, 26. März 2012, 21:49

Werden bei diesem Hütetraining Schafe auf nicht eingezäunten Weiden satt gehütet oder in einer Koppel durch verschiedene Hindernisse getrieben? Letzteres hat mit Hüten nichts zu tun und ist Hundesport auf Kosten von Schafen, die daran bestimmt keinen Spass haben.

Heidi

Fortgeschrittener

Beiträge: 391

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7

Montag, 26. März 2012, 21:57

Hallo Jenny,
ich hab auch mal angefangen mit Hüteseminaren bei der AAH, eigentlich, weil ich wissen wollte, was diese Hunde von anderen unterscheidet, dann regelmäßig 1 -2 mal in der Woche bei Wanderschäfern gelernt und "ausgeholfen", war von dem friedlichem und ruhigem Wesen der Schafe begeistert und züchte nun Schafe einer vom Aussterben bedrohten Rasse :D
Bei meinen Schafen kann mir Betty, um die Schafe von A nach B zu bringen gar nicht helfen, dafür reichen aber auch ein paar Stückchen Brot. Helfen kann sie mir lediglich bei meinem Bock - der ist nicht nett - oder mal die Schafe aus dem Stall halten, wenn ich miste. Selbst 50 Schafe wären für meinen Hund zu wenige zum Hüten.
Meine Erfahrungen beim Hüten an der Herde:
Der Hund muß gehorchen, bevor er an Schafe geht, mit Schafen wird´s viel schwieriger den Hund zu kontrollieren.
Sinnvoll wäre mehrere Tage hintereinander an Schafen zu arbeiten, da der Hund dann an aufeinanderfolgenden Tagen ruhiger und gleichmäßiger arbeitet.
Und ich glaube schon, daß mein Hund etwas vermisst, wenn er länger nicht hüten kann, meine Betty würde gerne mit dem Schäfer mitgehen, wenn einer mal bei mir nach den Schafen guckt, obwohl sie sonst schon Probleme hat, mit meinem Mann nur kurz Gassi zu gehen.
Also, wenn man den Hund nicht wirklich an den Schafen braucht, sollte man, meine Meinung, dem Hund zuliebe, besser darauf verzichten.
Auslasten kann ich meine Hündin wunderbar mit Mantrailing, hierbei ist selbständiges Arbeiten und Durchhaltevermögen gefordert, was dem Wesen meines Hundes sehr entgegenkommt. Longieren macht ihr auch Spaß und fordert sowohl geistig, als auch körperlich, ohne der Gefahr der Überlastung, wie beim Agility.

Das nun leider sehr in Mode gekommene Hobbyhüten, v.a. in der Borderszene beliebt, betrachte ich als Tierquälerei. Schafe haben Angst vor Hunden - nur deshalb laufen sie. Schade, daß Schafhalter ihre Tiere für so etwas missbrauchen. Aber bei 45 € Stundenlohn und für das ausgeglichene Seelenheil eines Arbeitshundes in falschen Händen, kann man wohl locker darüber hinweg sehen, daß Schafe zur Hundebespaßung gehetzt werden. :wand:

@Ayla

Zitat

Er zeigt, wie auch die anderen Hobbyhütehunde, keinerlei Entzugserscheinungen.

Woran erkannt man die? Was macht ein Hund "auf Hüteentzug"?
VG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Heidi« (26. März 2012, 22:03)


biber

Schüler

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8

Montag, 26. März 2012, 22:05

Ja, Heidi, so deutlich wollte ich es nicht sagen, aber Du hast natürlich recht

mikelrad

Anfänger

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Beruf: Andere Rasse

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9

Dienstag, 27. März 2012, 10:01

Hallo Heidi,

diesen Satz hätte ich da gerne mal Erklärt so für mich als Laie ...

"ohne der Gefahr der Überlastung, wie beim Agility." grade so mal im zusammenhang mit Longieren oder Leistungshüten.


gruß

Michael

hüterin

Fortgeschrittener

Beiträge: 292

Wohnort: A.Holland - Jakimow

Beruf: Altdeutscher Fuchs Altdeutsche Gelbbacke

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10

Dienstag, 27. März 2012, 12:40

Zitat

Original von Heidi
Hallo Jenny,
ich hab auch mal angefangen mit Hüteseminaren bei der AAH, eigentlich, weil ich wissen wollte, was diese Hunde von anderen unterscheidet, dann regelmäßig 1 -2 mal in der Woche bei Wanderschäfern gelernt und "ausgeholfen", war von dem friedlichem und ruhigem Wesen der Schafe begeistert und züchte nun Schafe einer vom Aussterben bedrohten Rasse :D
Bei meinen Schafen kann mir Betty, um die Schafe von A nach B zu bringen gar nicht helfen, dafür reichen aber auch ein paar Stückchen Brot. Helfen kann sie mir lediglich bei meinem Bock - der ist nicht nett - oder mal die Schafe aus dem Stall halten, wenn ich miste. Selbst 50 Schafe wären für meinen Hund zu wenige zum Hüten.
Meine Erfahrungen beim Hüten an der Herde:
Der Hund muß gehorchen, bevor er an Schafe geht, mit Schafen wird´s viel schwieriger den Hund zu kontrollieren.
Sinnvoll wäre mehrere Tage hintereinander an Schafen zu arbeiten, da der Hund dann an aufeinanderfolgenden Tagen ruhiger und gleichmäßiger arbeitet.
Und ich glaube schon, daß mein Hund etwas vermisst, wenn er länger nicht hüten kann, meine Betty würde gerne mit dem Schäfer mitgehen, wenn einer mal bei mir nach den Schafen guckt, obwohl sie sonst schon Probleme hat, mit meinem Mann nur kurz Gassi zu gehen.
Also, wenn man den Hund nicht wirklich an den Schafen braucht, sollte man, meine Meinung, dem Hund zuliebe, besser darauf verzichten.
Auslasten kann ich meine Hündin wunderbar mit Mantrailing, hierbei ist selbständiges Arbeiten und Durchhaltevermögen gefordert, was dem Wesen meines Hundes sehr entgegenkommt. Longieren macht ihr auch Spaß und fordert sowohl geistig, als auch körperlich, ohne der Gefahr der Überlastung, wie beim Agility.

Das nun leider sehr in Mode gekommene Hobbyhüten, v.a. in der Borderszene beliebt, betrachte ich als Tierquälerei. Schafe haben Angst vor Hunden - nur deshalb laufen sie. Schade, daß Schafhalter ihre Tiere für so etwas missbrauchen. Aber bei 45 € Stundenlohn und für das ausgeglichene Seelenheil eines Arbeitshundes in falschen Händen, kann man wohl locker darüber hinweg sehen, daß Schafe zur Hundebespaßung gehetzt werden. :wand:

VG Heidi


Danke Heidi für deine Starke Aussagekräftige Meinung
Achte den Hüter der Herde, wenn du willst, dass die Schafe in Frieden leben. (Sokrates)

Heidi

Fortgeschrittener

Beiträge: 391

Wohnort: Nürnberg

Beruf: Altdeutscher Fuchs und Süddeutsche Schwarze

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11

Donnerstag, 29. März 2012, 20:39

Danke an biber und hüterin für Euere Unterstützung

Zitat

Hallo Heidi, diesen Satz hätte ich da gerne mal Erklärt so für mich als Laie ... "ohne der Gefahr der Überlastung, wie beim Agility." grade so mal im zusammenhang mit Longieren oder Leistungshüten. gruß Michael


Hallo Michael,
jeder Leistungssportler macht sich vor dem Sport warm, Pferde aus der Box müssen 15 Minuten Schritt gehen, bevor sie traben dürfen.
Beim Leistungssport Agility ist es offensichtlich nach meinen Erfahrungen nicht üblich, die Hunde vor dem Lauf richtig aufzuwärmen. Als Betty klein war, habe ich mehrere Agi-Turniere besucht - die Mehrheit der Hundehalter hat ihre Hunde aus dem Auto geholt - unmittelbar vor dem Lauf, kurze Pinkelrunde und dann an den Start - es war ja Sommer. Diejenigen, die ihre Hunde aufgewärmt haben, waren die Ausnahme. Dabei hatte ich dann auch die Gelegenheit, 8-jährige Hunde mit kaputten Gelenken/Kreuz kennen zu lernen.
Seitdem mache ich Agi nur zum Spaß - nachdem meine Hunde aufgewärmt sind.
Zudem denke ich, jeder Lestungssport geht auf Kosten des Sportlers (braucht man nur unsere Fußballer angucken) - und nachdem mein Hund nicht wählen kann und ich persönlich nicht soo ehrgeizig bin, verzichten wir auf Leistungssport.
In Bezug auf Longieren - da wärmen sich meine Hunde beim Laufen auf, bevor sie Sprünge machen.
In Zusammenhang mit Leistungshüten - ein Durchgang beim Leistungshüten dauert regulär eine Stunde, im Alltag laufen die Hüter wesentlich länger, wobei Sprünge, wie beim Agi in Höchstgeschwindigkeit, die Gelenke sicherlich mehr belasten, als Langstreckenläufe im Trab.
VG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

mikelrad

Anfänger

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12

Montag, 2. April 2012, 16:20

Hallo Heidi,

ich gebe dir Grundsätzlich Recht .. das Aufwärmen des Hundes sieht leider wirklich so aus ebenso beim Training Klappe auf Hund raus und los geht's... das ist aber eine Sache des Halters und Trainers ... bei dem Sprung aus der Bewegeung mit Richtungswechsel ja das geht auf die Gelenke aber das wiederum liegt zu 99% an der Führtechnik, geht auch alles anders ... .... Ich für meinen Teil Spiele vor dem Training immer mit meinen .. aber das hat auch andere Gründe, Grade bei unserm Füchslein kommt das einfach besser ...:-)))


gruß

Michael