WoltLab Burning Board

Hi,

nachdem ja leider vor 3 Wochen meine Hündin Shonka unerwartet erkrankte und eingeschläfert werden musste und mein Fuchsrüde Amigo in Rente ist, habe ich mich wieder nach einem Westerwälder Welpen umgesehen. Manchmal ist es Fügung, denn passend zu meinem Jahresurlaub ist gestern unser Nachwuchs eingezogen.

Barry!

Christian wollte ihn ja gestern eigentlich gar nicht mehr hergeben, das alte Muttertier! Hat ihn vor lauter Getröste und Geknuddel ganz verunsichert - der arme Kerl dachte bestimmt, gleich kommt wieder die Tätozange...

Im Auto hat sich der Kleine dann ziemlich schnell auf sein riecht-nach-Mama-Handtuch gelegt und ist eingeschlafen - und hat die ganze Strecke trotz tausender Kurven nicht gekotzt. Tapferes Kerlchen! Zwischenzeitlich ein kleiner Stopp, als Gassipause für Amigo. Allen ersten Befürchtungen zum Trotz ist er einverstanden mit dem Kurzen, ich denke das dauert nicht lange, dann sind sie ein Kopp und ein A...., und wenn die beiden erst mal im Pack auftreten, dann zieht Euch warm an!

Gestern Abend war er erst noch sehr eingeschüchtert und ist nach dem Fressen in seinem Zimmerkennel auf seinem riecht-nach-Mama-Handtuch doch sehr schnell eingeschlafen. Spätabends wurde er dann wieder munter und dann wurde die Wohnung erobert. Das Bett wurde von Amigo allerdings zur absoluten Tabuzone erklärt.
Der Garten war im Dunkeln dann doch zu gruselig, aber seit heute früh erobern wir ihn auch.

Zweimal hat er mich schon auffordernd angebellt (so richtig!), und er bringt das Stofftier, wenn ich es wegwerfe. Die besten Grundlagen für die RH-Arbeit bringt er schon mal mit, und ich hoffe, dass wir in 14 Monaten endlich einsatzfähig sein werden.
Bis dahin arbeite ich erst noch an meinem Timing im Stubenrein machen. Jedesmal, wenns passiert, bin ich entweder am Telefon, füttere die Vögel oder bin im Bad. Wir arbeiten dran!

Ich werde Euch über unsere gemeinsame Laufbahn hier regelmäßig auf dem Laufenden halten.

Zum Welpenspiel mit den Geschwistern werden wir - solange das noch möglich ist - Christian aber wieder aufsuchen. DAS ist leider etwas, was ich hier nicht bieten kann und was durch nichts zu ersetzen ist. Da kommt auch keine kommerzielle Welpenspielstunde mit.

Also, merkt Euch den Namen - Barry Blücher - man wird noch von uns hören....

CU
Daniela

aber sicher war die Farbe schon trocken.

Eine Woche ist um, morgen ist er 8 Wochen alt. Der Kurze ist einfach klasse. Meinen Vorsatz, die Geschwister mit ihm zur Spielrunde regelmäßig zu besuchen, musste ich leider seit ein paar Tagen fallen lassen (davor haben sie richtig gut Spaß gehabt) - mein Auto hat defekte Traggelenke und ich darf bis zu meinem Werkstatttermin am Montag nur das nötigste fahren, damit ich nicht vorzeitig zu Fuß gehen muss..

Ansonsten haben wir schon recht viel unternommen. Viel Auto gefahren, das Geschrei in seiner Box hört mittlerweile schon nach 10 Minuten auf (anfangs war das noch mehr als 15 Minuten), aber da müssen wir durch, denn irgendwo sind Grenzen - aufm Schoß oder im Fußraum würde er ja die Klappe halten.
Mittlerweile hat er auch schon das eine oder andere Mal sein Futter rausgereihert. That´s life.
Er veranstaltet das Theater auch in seinem Zimmerkennel, sobald die Tür zu ist (ansonsten kann er darin sehr wohl schlafen und fressen.) An passive Zwangsmaßnahmen wird er sich in seinem Leben wohl noch gewöhnen müssen, auch wenn´s schwerfällt, wenn man bislang der Boss im Wurf war. Auch das gibt sich nach gut 15 Minuten und ich habe verständnisvolle Vermieter...

Mit meinem alten Amigo wird das Verhältnis zusehends besser, dass der alte Fuchs so geduldig sein kann. Er verteidigt sein Futter, aber sobald der Kurze mit der Rübe drinsteckt, lässt er ihn gehen. Den Tennisball auf dem Spaziergang erwischt der Kurze, sobald der Alte ihn fallen lässt. Dann wartet der wiederum auf die Gelegenheit, bis Barry ihn doch mal loslässt und trägt ihn weiter.

Das Hier-Kommando klappt schon recht oft, sitz und platz haben wir auch begonnen, das geht aber nur mit Leckerchen - bei Spielzeug dreht er zu sehr auf.
Seit zwei Tagen bellt Barry vermehrt, wenn er Amigo zum Spielen auffordert oder die leere Margarinedose, damit sie sich bewegt (ich hab ihm noch nicht erzählt, dass das ein totes Ding ist). Wenn das Bellen in noch mehr Situationen locker kommt, kann ich es zum gib-laut ausbauen, das dürfte ziemlich problemlos werden. Momentan fährt er in eine so hohe Trieblage, wenn ich es austeste, dass ihm das Bellen im Hals stecken bleibt und hysterisches Gequietsche begleitet von Rumgezappel will ich nicht fördern. Aber das kommt noch. Spätestens mit 10 Wochen kann er es auf Kommando!

Der Beutetrieb ist einfach genial, er schleppt einfach alles, was er bewegen kann, durch die Gegend, lässt sich problemlos anreizen und packt fest zu. Am Aus-Kommando arbeiten wir gerade, ich meine aber schon Fortschritte zu sehen. Mit Futter braucht man ihm nicht zu kommen, er frisst nur, wenn er wirklich Hunger hat.

Im Obi waren wir auch schon, das konnte ihn nicht schocken, zumal ja auch Amigo dabei war. Er läuft schon ziemlich gut an der Leine mit, wir haben jetzt begonnen, auf der linken Seite zu bleiben. Anfangs hat er es genauso gehaßt wie die geschlossene Boxentür, und sich aufgeführt wie ein Ziegenböckchen. Was solls, noch bin ich stärker, die Leine ist halt irgendwann zuende und er muss zwangsläufig mit, wenn ich weitergehe... besonders gern läuft er jetzt vor mir, neben Amigo, da kann man ab und zu in die Mähne oder anderswo in den Pelz beißen, oder sich in dessen Leine festbeißen. Und der alte Knabe lässt sich das auch noch bieten...

Am Samstag war Barry bei seiner ersten Rettungshundeprüfung (noch als Zuschauer). Dienstag war Training, da war er auch mit dabei, und hat seinen ersten "Spielkreis" absolviert. Er ist sehr selbstsicher und hat mit niemandem und mit keinem Spielzeug Probleme, und mit der Dunkelheit auch nicht. Sein Lieblingsspielzeug ist ein Stoffrottweilerwelpe. Wo ist der Rotti!!!??? *packzu* *schüttel*

Das Bett ist nach wie vor streng tabu, da legt Amigo größten Wert drauf (ist sein sicherer Rückzugsplatz vor dem Plagegeist) und hilft mir erfolgreich, das auch durchzusetzen (im Winter hab ich allerdings schon gern die pelzigen Wärmflaschen im Bett, das Schlafzimmer ist schlecht beheizt ;-)). NOCH kann er nicht so hoch springen. Aber er nutzt jede Möglichkeit zum Klettern. Und enge Löcher zum reinkriechen haben es ihm auch angetan - ganz wie Amigo in dem Alter.

Jetzt schläft der Kleine neben meinem Küchenstuhl und träumt irgendwas spannendes, und ich werde auch gleich zu meinem Amigo ins Land der Träume steigen....

Ich halte Euch auf dem Laufenden. Ich denke, dass das nicht nur Christian als Muttertier interessiert, sondern vielleicht auch die Geschwisterbesitzer (sofern sie mitlesen) und diejenigen hier im Forum, die ebenfalls mit ihren AHHs in der Rettungshundearbeit aktiv sind.

VG
Daniela

Hi Anna/ bzw. Susanne,

Du wohnst ja praktisch um die Ecke... wir können uns gerne austauschen und wenn Du zukünftig bei den Limburgern zum Training gehst, werden wir uns irgendwann sowieso mal treffen, da das unsere Nachbarstaffel ist.

Erfahrung bringe ich reichlich mit, Barry ist jetzt der 4. Hund in Folge, den ich zum RH ausbilde. Angefangen habe ich vor 20 Jahren mit meiner Bernhardiner-Mix-Hündin, vor 13 Jahren kam dann Amigo als Westerwälder hinzu und vor 9 Jahren meine kürzlich verstorbene Border-Mix-Hündin Shonka. Amigo ist mittlerweile in Rente.

Wir waren jetzt erstmalig in der Welpenspielgruppe, Barry mit seinen 8 Wochen war der jüngste, aber das hat man ihm nicht wirklich angemerkt. Als ihm einer von den großen Halbstarken zu wild wurde und er überfordert war, steigerte er sich in einen richtigen Wutanfall hinein, also am Fraß packen, *rupf raus*, Schnauzengriff und das Mütchen etwas abkühlen. Das wiederholte sich später noch einmal, naja, ich weiß ja, was da auf uns zu kommt. Ansonsten kann er sich wunderbar über alle möglichen Welpenhindernisse bewegen, das bringt er dank Holzscheithaufentraining bereits mit und es wird von mir natürlich weiter gefördert. Sobald die Beinchen lang genug sind, wird er schließlich die Leiter klettern müssen....
Heute hab ich meiner Freundin auf dem Bau geholfen, eine alte Brandruine wird abgetragen und das Wohnhaus neu aufgebaut. Wir haben ein paar Stunden Schutt in den Container geschippt. Amigo fand das Gelände super, fing sofort ungefragt an zu suchen - auf solchen Baustellen waren in den letzten 13 Jahren ja immer Opfer versteckt, er war superenttäuscht, dass sich hinter keiner Tür irgendwer befand . Dafür hat Barry gleich so nebenbei seine ersten Trümmererfahrungen machen können und findet den Abenteuerspielplatz einfach klasse. Ich denke, sowohl die Hunde als auch meine Freundin werden sich freuen, wenn wir sie dort noch öfters heimsuchen

Jaaa, und am Samstag haben Amigo und Barry zum ersten Mal so richtig miteinander gespielt. Das hat mich besonders gefreut, da Amigo schon seit Jahren nicht mehr mit anderen Hunden gespielt hat. Wenn er mal ein Mädel nett findet, dann setzt er sein "Komm-lass-uns-rammeln"-Gesicht auf, ist super freundlich, aber Spielen - nee, das war bislang unter seiner Würde. Und jetzt, die beiden - super! Wir haben nur dagestanden auf dem dunklen Parkplatz in der Kälte und haben begeistert zugeschaut. Heute hat Barry dann mal sein Kuhhunderbe spielen lassen. Er versucht bei Amigo den Fesselgriff, zack-rein und zack-wieder weg, bevor Amigo sich umdrehen und ihn maßregeln kann. Na, wenn das kein gutes Omen für die Zuchttauglichkeit ist . Vor allem dieser Blick dabei, einfach göttlich. Immer, wenn keine Kamera weit und breit ist

Am Mittwoch gehts dann erst mal nach Leverkusen, ein bisschen Großstadtrummel erleben und v.a. die erste Begegnung mit der hundeerfahrenen Katze meiner Eltern. Im Gegensatz zu Amigo soll er Katzen in Ruhe lassen - Amigo hat eine Raubzeugschärfe, die jeden Jagdterrierbesitzer neidisch machen würde. DAS möchte ich uns mit Barry ehrlich gesagt ersparen - das macht die Suche in Wohngebieten nicht wirklich angenehmer...

Bin mal gespannt. Autofahren klappt immer besser und auch die Stubenreinheit wird so langsam (auch wenn er nachts noch nicht durchhält). Er hat in den letzten Tagen viele Stunden in seiner Box im Auto verbracht und schreit eigentlich nur noch selten, nämlich dann, wenn ich ihn einsacke und reinsetze, obwohl er noch gerne weiterspielen möchte.
Dafür müssen wir gezielter am Hier-Kommando arbeiten. Wenn er abgelenkt ist (Welpengruppe), klappts gar nicht, und seit heute fängt er mit fang-mich-doch-wenn-du-kannst-Spielchen an. Das wird schon, ich hab da schon noch ein paar Tricks auf Lager...

Heute abend ist RH-Training, er bellt jetzt immer öfter, wenn er was will oder wenn er was nicht bekommen kann, was er will - mal schauen, vielleicht kriegen wir ja heute die ersten Verknüpfungen zum Gib-Laut auf Kommando hin?

CU
Daniela

Ah, bei Marianne bist Du gelandet. Na, dann hoff ich mal, dass Euch das RH-Virus packt, die können Unterstützung brauchen!

Barry macht Fortschritte. Wir waren in den letzten Tagen ja viel unterwegs, erst in Leverkusen bei meinen Eltern (und deren Katze). Diese war nicht so wirklich von dem lästigen Welpen begeistert und hat ihn in die Ecke gestellt und ihm bös knurrend den Weg versperrt. Barry hats geschluckt, dass man Katzen vielleicht besser sehr sachlich begegnen sollte. Das lange Autofahren nimmt er hin, legt sich in seine Box und pennt. Manchmal wird er wach und knatscht dann auf seinem Quietscheknochen rum, ich glaube, das Welpengeschrei hat kaum weniger genervt...
Freitag gings dann nach München, wo ich eine Rettungshundeprüfung abgenommen habe. Na, mit 9 Wochen schon die zweite RH-Prüfung Trümmer und Fläche, das ist doch was . Wir waren privat untergebracht, bei zwei weiteren Hunden und einer Katze. Die Katze ignorierte Barry völlig, während gerade der Junghund im Haushalt es ihm sehr angetan hat - ein etwa halbjähriger Toller. Die beiden haben derart rumgetobt, er hatte echt seinen Spaß! Der Spaß ging dann das ganze Wochenende weiter. Während ich den ganzen Tag mit Prüfen beschäftigt war, hatte ich mehrere Welpensitter, die Barry regelmäßig aus dem Auto nahmen, mit ihm spazieren gingen (ohne Leine und Halsband....), ihn im Hunderudel rumtoben ließen usw. Der kleine Charmeur hat auf Grund seines Teddywelpenaussehens natürlich beste Karten, alle Herzen zu erobern. Er geht ganz selbstverständlich auf alle fremden Leute zu, und auf alle fremden Hunde ebenfalls. Egal wie groß... Auch durfte er im Trümmergelände ein wenig Klettern. jedenfalls, Barry hatte ein tolles Wochenende und hat sicher viel neues gelernt!
Abends habe ich ihn für eine kurze Strecke mal bei Amigo hinten in die große Box gesetzt, das klappte ebenfalls sehr gut. Er piesackt den Alten nämlich gerne, hackt mit perfektem Fesselgriff in seine eh schon angeschlagene Hinterhand und zergelt an der Rute. Amigo ist vieeeel zu geduldig und nett mit dem Kleinen, der hätte sich öfters mal eine Abreibung verdient.
Jedenfalls, im Auto lässt er ihn in Ruhe, legt sich in eine Ecke und schläft.
Ich bin sehr froh, dass er sich so schön an den Aufenthalt im Auto gewöhnt hat. Schließlich wird er viele Stunden im Auto verbringen müssen. Mein Freund hat diese Woche keinen Urlaub bekommen, so dass die Hunde mit zur Arbeit müssen. Dort warten sie im Auto, alle 2-3 Stunden lass ich Barry raus zum Pipimachen. Normalerweise arbeite ich nur 1/2 Tag - aber meine Kollegin ist krank, so dass die Hunde am Montag dann spontan mal den ganzen Tag im Auto verbringen mussten, mit Gassipausen versteht sich. Amigo ist das ja gewohnt und er nutzt es zum Schlafen. Aber dass das Welpi sooo friedlich ist und trotz überschäumender Energie ebenfalls den ganzen Tag in seiner Box schläft, finde ich einfach bewundernswert.
(Ach ja, bevor sich hier selbsternannte Tierschützer aufregen: Die Boxengrößen übertreffen die in der Tierschutztransportverordnung geforderten Maße, die Hunde haben ständig Wasserzugang und zu warm wirds auch nicht im Auto. Mit Kälte haben weder Amigo noch Barry Probleme, und sollte es mal sibirisch werden, hab ich eine Standheizung!)
Da die letzten Tage sehr ausgefüllt waren, hatte ich wenig Zeit und Gelegenheit, an Barrys Fähigkeiten und Kommandos zu arbeiten.

Die Stubenreinheit klappt wunderbar, natürlich geht noch mal was daneben und nachts hält er noch nicht durch (wobei ich ehrlich gesagt auch nicht um 3.30 h aufstehen möchte, wofür gibts Küchenkrepp und wofür haben wir Fliesen?). Aber im Großen und Ganzen hat er kapiert, dass eigentlich die Wiese "dafür" da ist. Witzig ist insbesondere, dass er gern mit Amigo simultan pinkelt. hat schon für einige Lacher gesorgt, zumal auch Amigo meist nicht das Bein hebt und die beiden praktisch eine identische Körperhaltung aufweisen.
Das Sitz klappt gelegentlich, dafür bin ich sehr stolz auf das "Hier". Selbst aus dem Welpenspiel heraus kommt er zu mir, wenn ich rufe (natürlich rufe ich etwas anders, als die anderen Leute im Welpenkurs, bei denen würde ich auch nicht kommen). Er lässt sich jetzt ohne Furcht von jedermann hochheben und rumreichen, dass hatte vor kurzem noch ein Knurren und das Absenken der Ringelrute bewirkt.
Am "Aus" müssen wir noch üben, wenn er wirklich etwas behalten will, muss ich schon den Kiefer-öffne-Dich-Griff anwenden, um es zu bekommen. Dafür ist der Beutetrieb einfach genial, er apportiert auch schon den Metallfutternapf und hält die Dinge fest, auch wenn er hochgehoben wird. Mit dem Apportieren klappt es noch nicht so richtig, er kommt zwar zu mir, lässt aber auf halber Strecke fallen - oder, wenn es was ganz Tolles ist, schleppt er es weg.
Dafür sind ihm selbst Schinkenwürstchen als Leckerchen ziemlich egal...

Er ist nach wie vor sehr selbständig und geht im Garten und draußen auch seine eigenen Wege. Dennoch ist seine Bindung an mich viel stärker geworden, er folgt mir ohne Leine, wenn ich alleine unterwegs bin und auch wenn wir in der Gruppe rumstehen und er alle Leute toll findet, mich mag er doch am liebsten
Wenn ich mit Amigo zusammen draußen bin, hängt er sich eher an Amigo als an mich.
Die Leinenführigkeit ist wunderbar, kein Vergleich zu den anderen in der Welpenstunde. Kein Wunder, er muss halt einfach mit, die Leine ist irgendwann zuende, und da nehme ich auf ihn auch keine Rücksicht.

Den Briefträger hat er die Tage auch kennengelernt, dank Welpenoutfit hatte weder der Briefträger Angst vor ihm noch umgekehrt

Gestern abend war Rettungshundetraining. Das Bellen kommt. Nur fällt bei ihm der Groschen etwas langsamer als bei Amigo (na gut, Barry ist jetzt 9,5 Wochen alt, Amigo hat mit 10,5 Wochen Bellen auf Kommando gelernt, wir haben also noch 1 Woche Zeit). Das Problem ist, dass er ziemlich hoch aufdreht, wenn er etwas haben will und nicht drankommt - und dann statt Bellen nur Keifen rauskommt. Aber es sind mehr und mehr echte Beller dabei. Im Alltag bellt er immer öfter, ich hoffe, er bekommt einen losen Hals und fördere jeden Beller mit einem lobenden "Gib Laut". (Außer wenn er andere Hunde anbellt, das verbiete ich).
Gestern haben wir die ersten Fremdsuchen gemacht. Ich fange bei ihm, genau wie bei Amigo, nicht mit Eigensuchen an, sondern direkt mit Fremdpersonen. Person reizt an, läuft 20 m weg, hockt sich hin, ich schicke den Hund mit "Such und Hilf" und Halsband ab hinterher. Er findet das Spiel einfach geil! Kann gar nicht genug bekommen, wobei er sich dann teilweise mehr auf das Begrüßen der Person konzentrierte als auf das Spielen mit der Beute. Spaß macht es ihm jedenfalls, und er machte es von der ersten Übung an gleich so, als hätte er nie was anderes gemacht! Solange das Bellen auf Kommando noch nicht klappt und somit auch die Anzeige noch nicht, werden wir solche Nachlauf- und Suchspielchen machen und ihn so bald wie möglich weg von der Sichtsuche auf die Nasenarbeit bringen. Er hat viel Ausdauer und lässt sich trotz seines Alters kaum ablenken. Da hat sich in der vergangenen Woche doch schon einiges getan, nicht nur an der Länge seiner Beine...

So, das wars erst mal von uns. Christians Befürchtungen, dass er als Chef im Wurf vielleicht doch nicht der richtige für mich sein könnte, kann ich nicht bestätigen (naja, warten wir mal die Pubertät ab... ), im Gegenteil - er ist goldrichtig und wird ganz sicher ein Rettungshund der oberen Güteklasse werden!

Bis mal wieder,
Daniela

Hi Monique!
Schön von Dir zu hören resp. lesen, und v.a. freut es mich, dass sich Silja auch so gut macht. Dann werden wir uns für den Fortgeschrittenen- bzw. Profifreiverweiser-Workshop ja was besonderes ausdenken müssen... Dein AHH soll ja nicht unterfordert heimfahren ...

Das Welpi schläft neben meinem Küchenstuhl , der arme Kerl dürfte auch ziemlich platt sein. Von 9h an RH-Training, und gleich im Anschluss auch noch Welpenstunde, das ging dann bis 15 h. Ich habe schon gemerkt, dass er in der Welpenstunde dann nur noch mit halber Kraft fuhr (wobei DAS weder den Trainern noch den anderen Leuten aufgefallen ist - aber die kennen ihn ja noch nicht in komplett wachem Zustand...)
Ich warte jeden Tag darauf, dass er das mit dem Bellen auf Kommando kapiert. Wir sind kurz vorm Durchbruch, so wie´s aussieht. Wenn der Groschen endlich mal gefallen ist, ist der Rest ein Kinderspiel. Naja oder so...

Seit gestern schafft er´s aufs Sofa und seit heute morgen sogar ins Bett. Die Beinchen wachsen zusehends und er traut sich auch schon mehr zu. An seiner Höhenangst müssen wir dringend noch arbeiten, wobei ich diverse Bänke, umgestürzte Bäume, Holzhaufen usw. für unsere Gassistrecke schon auserkoren habe. Gestern hat er Bekanntschaft mit einem Bach gemacht, so ganz geheuer ist ihm das kalte Wasser nicht, wenn er den Grund nicht sieht. Und wenn sich Amigo noch so wohlig darin suhlt. Flache Pfützen, d.h. Wasser generell, scheint nicht das Problem zu sein, bis zu dem Zeitpunk, als die Hundis verschlammt in der Wohnung ankamen. Amigo liebt ja die Badewanne und springt von sich aus rein. Ich glaube, Barry fands scheußlich, abgebraust zu werden, allerdings konnte ich seine Reaktion nicht so wirklich beobachten. Er stand dabei unter Amigo .

Er fährt im Auto bei Amigo in der Box mit, das klappt ausgezeichnet. Er schläft angekuschelt an den alten Silberrücken und Amigo hat nichts dagegen einzuwenden. Jetzt muss er aber das "Bleib!" lernen, denn wenn ich die Boxenklappe aufmache, fällt mir sonst das Welpenteil entgegen. Und Sprünge von oben aus dem Espace auf den Asphalt will ich eigentlich nicht sehen - meine tierärztliche Phobie vor Schädigungen der Wachstumsfugen - ....

Im Großen und Ganzen ist er jetzt, mit 10 Wochen, in einem Alter, wo man richtig anfangen kann, mit dem Hund zu arbeiten. Ab jetzt gehts vorwärts!

VG
Daniela

Hi,
für den Fvw-Profi-Workshop hatten wir sowieso 2 Tage kalkuliert, nach dem letzten mal, wo die Zeit definitiv nie gereicht hätte (hab mich irgendwo um den Faktor 3 verrechnet), um alle vorgesehenen Übungen auch nur ansatzweise auszuprobieren....


Aaaaber:

ER KANN`S!!!!!
Barry hat es kapiert. Er gibt Laut auf Kommando. Wozu 30Stunden-Dienste doch gut sind! In der Nacht von Sonntag auf Montag, in einer Pause zwischen den Notfällen, lernte er auf Kommando bellen. Mit Scheibenkäse....

Gestern abend im Training kam dann der Prüfstein - klappt es noch? Macht er es auch bei den anderen?
JA!!!!
Wie ich ja vorhergesagt habe, mit 10,5 Wochen. Wie Amigo.

Aber er ist schon ganz anders, als Amigo in dem Alter, er kann sich zwar supergut konzentrieren und lange erinnern, um was es geht, aber Unterschiede sind schon da. Amigo war nicht zu halten und wollte von sich aus überall draufklettern, sei es Holzhaufen oder Obstbäume oder meine Schulter - Barry muss ich erst mal draufsetzen, er ist erst unsicher, dann probiert er es aus und spätestens beim 2. Mal ist die Angst weg und er weiß, wie es geht.

Gestern haben wir dann die erste angereizte Nasensuche gemacht, nachdem das Opfer erst ein paar mal in Sicht weglief. Beim ersten Versuch war er zunächst am Verschwindepunkt etwas unsicher, ich musste mitgehen, damit er sich weiter löste. Dann bekam er Wind und arbeitete das Opfer aus. Beim zweiten Anlauf machte er das dann von selbst.
Und- die erste "Minianzeige" haben wir auch gleich eingebaut.

Nächster Meilenstein - mit 6 Monaten BH-reife Unterordnung und mit 9 Monaten prinzipiell einsatzreif von der Suchleistung. So war das jedenfalls bei Amigo.

Heute morgen gingen wir gassi, und was sehen meine entzündeten Augen: Eine riesige Schafherde, mindestens 400 Muttern, mit E-Netz eingezäunt auf einer der Wiesen, direkt am Weg.
Das war das erste Mal für Barry, dass er auf Schafe traf. Ziegen, Pferde, Rinder - kennt er. Aber bislang noch keine Schafe gesehen.
Die Herde faszinierte ihn, wobei sie vermutlich eher auf Amigo reagierte als auf den Pimpf. Der stand nur rum, legte sich dann ab, worauf die Herde, die sich vorher respektvoll in gerader Linie in einigem Abstand vom Zaun aufgestellt hatte, immer neugieriger wurde, was denn als nächstes kommt. Dann kam Barry. Bevor ich "Hey" rufen konnte, steckte er den Kopf auch schon durch das E-Netz. Es kam was kommen musste, ein hysterisch schreiender Welpe rannte auf den benachbarten Acker. Aber nicht weit, er kam dann auf rufen.
Meine erste Befürchtung, dass er da was negativ mit den Schafen verknüpfen könnte, bestätigte sich aber nicht. Er war genauso interessiert wie vorher und auch an der Unfallstelle ging er anschließend noch 2x problemlos vorbei. So kenne und liebe ich die Westerwälder!

So, muss wieder zur Arbeit. Die beiden hinten in der Autobox, das ist einfach nur putzig. Amigo und Mini-Amigo heißen die beiden zur Zeit. Barry sieht echt aus wie eine plüschige Miniaturausgabe von Amigo. Jetzt, wo die Beine immer länger werden...

Bis demnächst
Daniela

Hi zusammen,

hier mal ein kleiner Zwischenbericht.

Barry hat sich sehr schön entwickelt. Nächste Woche ist er 4 Monate alt. Zwischenzeitlich hatten wir das Hustenvirus erwischt, was uns 3 Wochen Welpenspielstunde-Ausfall bescherte. Auch bei mir war in dieser Phase die Zeit recht knapp, so dass wir im Gehorsamsbereich nicht viel getan hatten.
Ist aber kein Problem gewesen, er lernt in Sekundenschnelle. Sitz klappt 100%, Sitz und Bleib auf ca. 10 Metern und für etwa 20 Sekunden. Am Hier haben wir jetzt etwas ausführlicher gearbeitet, mittlerweile kommt er in 90% im vollen Lauf an und macht auch ein schönes Vorsitz (nicht immer gerade und nicht immer eng, aber das wird schon). Platz klappt auch, allerdings immer noch mit deutlichem Handzeichen vor der Nase. Steh haben wir noch nicht angefangen, dafür aber Fuß, das klappt mittlerweile richtig gut für sein Alter, ohne Leine versteht sich, aber dafür noch mit vielen Leckerchen zwischendurch, am Stück schaffen wir schon 50 m. Die Wendungen kommen als nächstes.
Das Anspringen versuche ich gerade abzugewöhnen. Stubenreinheit ist noch nicht so komplett aktiv, hin und wieder ist noch was zu finden. Bevorzugt, wenn ich nach dem Aufstehen erst ins Bad gehe - wenn ich rauskomme, liegt da garantiert ein Häufchen. Würde ich sofort aus dem Bett mit dem Hund gassi gehen (nur in den Garten lassen, bringt nichts), würde auch das klappen...

Heute hat er mir zum ersten Mal die Ponies angebellt. Der Isländer stand am Zaun, Amigo bellte ihn an, und der kleine Scheißer bellt natürlich mit. Mit gestellter Rute und gestelltem Kamm. Kam gleich was geflogen...
An den Laufenten hat er sich auch schon vergriffen. Morgens im Tran den Hund in den Garten gelassen, ohne zu sehen, dass der Vermieter die Enten schon draußen hatte. Der Erpel war fällig - bis ich die Jeans anhatte (so ganz in Unterwäsche wollte ich dann doch nicht raus), hatte Barry das Tierchen schon durch den an sich entensicheren Schafsdraht gescheucht. Ich barfuss draußen durch den Schlamm, erst mal das kleine Monster zu packen kriegen, rein, dann Schuhe an und den Erpel wieder einfangen... So ein Sauvieh. Das bedarf noch eines Extra-Trainings.

Die Begegnung der unheimlichen Art hatte Barry dieser Tage mit einem Jungbullen. Amigo angeleint (er ist so schwerhörig geworden, kann ihn praktisch nur noch mit Sichtzeichen zurückrufen), Barry frei, gehen wir an der Viehweide vorbei. 15 m hinter dem E-Zaun steht ein junger Bulle und fixiert uns. Barry läuft schön artig auf dem Feldweg, kaum sind wir vorbei, flitzt er unter der Stromlitze durch und rennt auf den Bullen zu - und umgekehrt. Bulle scheucht Welpe, Welpe rutscht aus und legt sich auf die Nase, rappelt sich hoch, Bulle holt auf - bis Amigo eingreift. Es war schon beeindruckend, wie Amigo ihn vom Weg aus allein durch Blick, Körpersprache (Satz nach vorne) und böses Anbellen zum Stoppen und abdrehen gebracht hat. Guter Junge... Ich wäre da nicht auf die Weide gegangen. Weiß nicht, ob Barry was draus gelernt hat. Ich schon, an Viehweiden bleibt er erst mal an der Leine. Amigo ist aus dem Alter raus, wo er körperlich dazu in der Lage wäre, Barry vor dem Bullen zu retten...

In der RH-Arbeit macht Barry sehr schöne Fortschritte. Bellt gut auf Kommando, verbellt stehende und hockende Personen, wobei wir mit sitzenden und liegenden nicht arbeiten bzw. nur an der Leine, denn von sich aus hält er bei diesen noch keine Distanz ein. Wenn das Gesicht so verlockend nahe ist, muss es erst mal gewaschen werden...
Die Klettergeräte nimmt er mittlerweile locker, auch wenn er anfangs etwas unsicher war. Selbst die waagrechte Leiter versucht er selbst zu überwinden, auch wenn das noch immer gesichert sein muss. Er findet sehr schnell seinen Takt und kann seine Hinterläufe gut sortieren.

An verdeckten Verstecken zeigt er ein schönes Eindringverhalten und verbellt lokalisierend in die Ritzen. Mit der Nasenarbeit bin ich mir noch nicht sicher, was er da bereits macht, denn bislang hatte er entweder keinen Wind bei den versteckten Opfern oder er kann sie im Vorbeilaufen gesehen haben. Muss mal warten, bis wieder stetiger Wind geht, dann können wir vermehrt Witterungsübungen machen. So dunkel ist es selbst abends nicht, dass er das Opfer nicht sehen könnte. Aber ich denke, das wird noch kommen.

Mittlerweile steht er auch auf Leckerchen, so dass uns die Gehorsamsübungen technisch viel leichter Fallen. Ansonsten bleibt es beim Beutespiel am Opfer. Neuerdings will er sein weiches Welpenspielzeug gar nicht mehr bevorzugt haben, er steht jetzt auf die doch ziemlich harten Beißwürste der Althunde. Von mir aus, die muss ich wenigstens nicht ständig waschen wie die Plüschdinger.

Übrigens, das Bubi schläft jetzt doch im Bett (hatte ich das schon erwähnt?) Und solange er im Bett ist, hat er auch keine Lust, anderswo Blödsinn zu machen oder seine Geschäfte drinnen zu erledigen. Ganz schön schmusig kann er sein. Kuschelt sich so richtig an einen ran. Nette Wärmflasche...

Ich bin nur froh, wenn diese blöden Milchhaken endlich durchwechseln, ich hab da schon so einige Risse und Löcher davon getragen, wenn sich der Kleene eine von mir gefangen hat und ich natürlich direkt auf den Zahn haue... (ja, kriegt er was bei Bedarf auf die Schnüss, ohne Handscheue, ich bin keine von der Wattebauschfraktion. Amigo ist da auch nicht zimperlich und die Sprache versteht er sofort).

Er ist in der Wohnung meist angenehm ruhig und wenn man mit ihm spielt oder mit ihm rausgeht, kratzt er voll auf. Amigo spielt auch öfters mit ihm, lässt sich durchkauen und am Pelz ziehen. Wenn die beiden spielen, das ist einfach putzig. Amigo kann ja nicht mehr so toben, also liegen die beiden auf dem Boden und machen das dann auf die Weise.

In der Stadt - kein Problem, an Amigos Seite sowieso nicht. Der geht natürlich durch dick und dünn. Ob am Bahnhof, im Einkaufscenter, im Obi (Barry fährt begeistert Einkaufswagen), in der Fußgängerzone oder an der stark befahrenen Straße mit vielen LKw, auf der Rolltreppe oder- die Krönung schlecht hin - außen am Parkhaus die Gittertreppe bis in den 2. Stock hoch - Wenn Amigo das auch macht, geht der Kleine durch dick und dünn, weil das halt so normal ist.

Noch 1 Jahr, dann dürfen wir zur RH-Prüfung und und ich endlich wieder als Hundeführer in den Einsatz...

Das wars fürs erste, ich melde mich wieder!

VG
Daniela

Hi,

heute war ich so richtig stolz auf den Kurzen.

Bei Eisregen hatten wir Training in einem Waldstück. Momentan machen wir keine Verbellübungen, wir sind in die typische zu-schnell-mit-cleveren-Hunden-vorgehen-Falle getappt. Beim letzten Training zeigte er Übersprungshandlungen am Opfer, also Notbremse, bevor wir uns den Aufbau versauen.

Er bellt zwar auf Kommando und wenn er was haben will, aber der Hals ist dabei einfach noch nicht locker genug, zu Hause kläfft er ganz anders. Erst wenn wir genau dieses lockere, ausdauernde Kläffen auf Kommando fordern können, wird es am Opfer gefordert. Auf Kommando am Opfer bringt er nur halblaute, teils gequetschte Wuffer raus, und das schein ihn zu stressen. Hinzu kommt, dass ich den Verdacht habe, dass er zweierlei Bellen unterscheidet: Sein natürliches Freizeitbellen und das Wuffen, dass wir mit dem Gib-Laut-Kommando verknüpft haben. Also heißt es, das Kläffen mit dem Kommando und der Belohnung einzufangen und gleichzeitig das Wuffen auf Kommando zum Kläffen zu formen. Ich denke wirklich, dass es ein Verständnisproblem ist.

Gestern hat er seine beiden Unterkiefermilchhaken verloren und somit sind Zerrspiele mit der Beißwurst nicht mehr so wirklich möglich. Wir bellen also für Leckerchen (heute gabs Fleischkäse) als Trockenübung (die immer von verschiedenen Personen gefordert wird). Und die Such-und Nachlaufübungen enden mit einem sofortigen Zerrspiel bei seinem Eintreffen an der Person. Statt Beißwurst derzeit ein Stück Lammfell.

Zurück zum Training heute: Weil es so glatt war, sind wir ein Stück weg von den Autos in den Wald reingegangen. Eine Hundeführerin von uns spielte das Opfer, reizte Barry mit dem Lammfell an und lief 20-40 m, um sich hinter einen Baum zu hocken. Barry geilt sich dabei sehr auf, zerrt, jammert, kläfft, und wird dann mit dem Suchkommando von mir hinterher geschickt, sobald die Person außer Sicht ist. Er rast dann im gestreckten Galopp hin (und er ist ganz schön schnell geworden!) und wird sofort belohnt. Das haben wir dann so 5-6 mal hintereinander in dem Waldstück gemacht, sind dann wieder runter auf den Weg und haben ihn noch etwas bellen lassen. Dann wieder ins Auto, die anderen Hunde waren dran.

Nach etwa 3 Stunden kam der nächste Durchgang. Barry aus dem Auto, erst mal Gassi gehen. Die Gruppe stand diesmal auf der anderen Seite der Autos auf dem Hauptweg, das bekam Barry durchaus auch mit, auch dass mein Lebensgefährte dort stand. Er wollte aber in den Wald und lief suchend den Weg in die Richtung, wo wir vorher unsere Übung gemacht hatten. Ich rief ein paar mal und er kam dann auch. Wir gingen zur Gruppe und ich schickte Barry in den Wald, damit er sein Geschäft macht. Naja, und dann - mit hochgerecktem Hals lief er in den Wald, stand, suchte mit allen Sinnen den Wald ab - Geläster: Der fängt ja früh an mit dem Wildern! - und tschüss, weg war er, lief quer durch den Wald (gut 150m, so weit ist er noch nie weggelaufen) in die Ecke, wo wir vorher das Opfer für ihn versteckt hatten! Er suchte dort alles ab, hin und her und war sich sicher, dass da doch noch jemand fehlen muss. Glaubt mir, ich war begeistert!!!! Meine Co-Ausbilderin meinte mich dann wieder wecken zu müssen und sagte, es wäre an der Zeit, den Hund mal wieder zurück zu rufen. Das sah ich ja ein, aber es war schon toll, mit 4 Monaten, er erinnerte sich genau daran, dass es da im Wald war und dass man dort Menschen suchen muss!

Bin ja soooo stolz auf meinen Wurmling.

Was gibt es noch zu schreiben (ist ja kaum zu toppen): Silvester war überhaupt kein Problem, ich hab mir schon Gedanken gemacht, ob er akustisch überhaupt in der Lage ist, die Knaller wahrzunehmen??? Er hat weder mit dem Ohr gezuckt noch sonst sich irgendwie anmerken lassen, dass es da Geräusche gibt. Und das, wo wir kurz vor Mitternacht noch mal raus in den Garten mussten und die Kinder auf der Straße schon ihre Kracher geworfen haben. Allerdings haben wir dafür ja auch beste Voraussetzungen. Wenn man schon an der Hauptverkehrsstraße in Erda groß wird und dann noch von 2 Hunden (Amigo und der ebenfalls schußneutrale Junghund meiner Freundin) durch Silvester flankiert wird, kann ja nichts schiefgehen. Barry und der Hund meiner Freundin haben im lautesten Geknalle direkt unterm Dach ausgelassen miteinander gespielt. Ich hoffe, das bleibt auch so. Was uns jetzt fehlt, ist ein Helikopter, denn das würde ich ihm gerne noch beibringen, solange Amigo noch lebt. Es geht doch nichts über einen erfahrenen Althund als Vorbild.

Die waagerechte Leiter läuft er jetzt, wo die Beine lang genug sind, komplett ohne Hilfen und ohne Hektik. Er ist dafür echt talentiert und kann seine Läufe gut sortieren. Trotzdem hat er nach wie vor Höhenangst, d.h. auf unserem Kletterturm in 1,30m Höhe fühlt er sich noch überhaupt nicht wohl und auch die Hängebrücke ist ihm ziemlich unheimlich. Da werden wir noch etwas arbeiten müssen und ich werde mir da auch einen der anderen klettererfahrenen Hunde zur Hilfe nehmen, der vorläuft. Amigo kann das ja leider nicht mehr.

Der frühstmögliche Zeitpunkt für unsere RH-Prüfung wäre Weihnachten 08. Da werde ich wohl keinen Prüfer finden, der Zeit hat... Wird dann leider doch wohl erst Frühjahr 2009 werden

VG und allen ein frohes neues Jahr
Daniela
Barry und Amigo

manchmal treibt der Kerl mich ja auch zur Weißglut, aber bei der Arbeit mit ihm bin ich stolz wie Oskar. Wir brauchen uns nicht zu verstecken, vor den gleichaltrigen schon mal gar nicht und auch bei Hunden, die schon viel länger dabei sind, da können wir schon fast mithalten. Naja, sagen wir, es fängt jetzt so richtig an.

Am Samstag waren wir zu einer befreundeten Staffel auf den Truppenübungsplatz in Rotenburg eingeladen. Barry bekommt ja nach wie vor nur 2 Arten von Übungen: Gib Laut auf Kommando zum einen und Suchen und gleich belohnt werden beim Eintreffen am Opfer zum anderen.
Ich hatte mir ja insgeheim schon etwas Sorgen gemacht, was seine eher schleppenden Fortschritte in der Nasenarbeit angehen. Aber das scheint wirklich ein Entwicklungsschritt gewesen zu sein, den er erst mal machen musste. Wir haben also ein paar kleine angereizte Kurzsuchen auf 50 m gemacht, d.h. das Opfer rennt mit der Beute weg und versteckt sich hinter einem Baum oä, Barry sieht dabei zu, geilt sich auf, wird mit Kommando hinterhergeschickt, findet das Opfer und spielt mit ihm
Das haben wir so 5-6x hintereinander gemacht, dann war Pause. Vor dem nächsten Durchgang wollte ich mit ihm kurz Gassi gehen und ließ ihn von der Leine. Er zeigte das gleiche Verhalten wie letzten Samstag und suchte den Wald links und rechts vom Weg ab, ans Pinkeln hat er dabei gar nicht gedacht. Gut, also hieß die Übung jetzt: Suche ohne Anreizen. Das Opfer wurde genau in diesem Gebiet versteckt, ohne dass Barry davon wußte. Der Ansatz war toll, er suchte los - nur kamen dann auf dem Parallelweg mein Freund und die andere Trainingsgruppe zurück, das hat ihn dann aus dem Konzept gebracht. Nach der Begrüßung, einfangen, neu Ansetzen suchte er zwar weiter, aber von der "weiträumigen" Suche war nichts mehr zu sehen. Er lief dann in die Witterungsfahne des Opfers (eine ihm unbekannte Person, da macht er keine Unterschiede *freu*), bremste, dann erst sah er sie auf der anderen Seite des Grabens und kletterte hin und wurde belohnt.

Beim nächsten Durchgang wollte ich es dann genauer wissen, wie gut er die Witterung mittlerweile annimmt und ausarbeitet. Der Wind kam an einer anderen Stelle im Wald schön von der Seite her aus dem Wald auf den Weg geblasen. Perfekte Bedingungen für eine Querwindsuche. Ich setzte Barry auf dem Weg an, er lief voraus auf dem Weg, allerdings keine Suche wie in dem bekannten Wald. Irgendwie wusste er vielleicht auch nicht, was er da sollte. Etwas Motivation von mir, er lief weiter. Dann, lief er in die Witterungsfahne des Opfers, das etwa 40 m tief im Wald drin saß. Vollbremsung, 90°Wendung, zügig wie am Schnürchen gezogen in den Wald rein, einen Meter am Opfer vorbei (saß versteckt hinter einem Baum), dann wieder Vollbremsung, Kehrtwendung und *gefunden*!!! Eine Querwindsuche wie mein Alter.

Die letzte Übung an dem Tag führte uns in die Stellungsgräben und -tunnels. Diese niedrigen, schlüpfrigen, verwinkelten und stockdunklen Gänge, die irgendwelche Wehrpflichtige mal graben durften, ziehen sich über ein paar 100 m durch den Wald, gelegentlich mit Abzweigungen nach draußen oder zu Schießscharten. Barry und Sam, ein weiterer, 2jähriger Hund sollten mal da durch gehen, damit sie sich an das selbständige Vorgehen bei Dunkelheit gewöhnen. DAS war für Barry nun wirklich nicht das Problem. Er lief weit vor, um Ecken, über Stufen, ab und zu kam er zurück um gleich wieder in den Tunnels zu verschwinden. Wir versteckten am Schluss noch ein Opfer für den nächsten Hund in den Gängen und ließen Barry und Sam draußen im Wald noch mal rumtoben. Bis sie dann irgendwo im Dickicht und den Gräben verschwanden... Gerufen, gelockt... Stille. Irgendwann kam Sam. Von Barry keine Spur. Etliche lange Minuten später kam der dann doch aus einem der Gräben raus. Wie sich später herausstellte, hat sich Barry durch die ganzen Gänge bis zum Opfer vorgearbeitet, hat kurz Hallo gesagt und ging dann wieder, wohl weil er dann doch zu mir kam. Sam war nicht dort gewesen... Das nenne ich Talent!

Heute das Training war dann fast noch besser. Auf dem Übungsgelände stehen u.a. Betonbuchten ähnlich wie bei Silageanlagen, die Buchten sind vorne offen und die Zwischenwände gute 2,5 m hoch. In diesen Buchten wird allerlei Gerümpel, sowie ein sehr hoher Palettenstapel gelagert. Der Wind kam von rechts, in der 2. Bucht von rechts saß das Opfer. Barry suchte. Weit - sehr weit... suchte die angrenzenden Palettenstapel ab, sowie eine offene Scheune, kam in die Witterung und folgte ihr in die 3. Box von rechts. Da stand der hohe Palettenstapel, und von rechts über die Mauer kam der Geruch des Opfers und fing sich in diesen Paletten. Was macht Kleinbarrybaby? Springt und stellt sich an den Paletten hoch und bellt nach oben!!!! Er ließ sich da gar nicht wegholen sondern war überzeugt davon, dass oben die Geruchsquelle sein muss und da wollte er hin! Hatte ja Recht der Süße. Ich hab ihn dann am Geschirr genommen, um die Ecke gezogen und weitersuchen lassen. Prompt fand er das Opfer. War das genial!

Jetzt brauchen wir nur noch das flüssige Bellen und dann haben wir den wichtigsten Teil der Arbeit geschafft. Gehorsam und Alltagsbenimm kommen dann irgendwann auch noch. Stimmt, da war doch noch was....

Bis demnächst
Daniela