Auch ich bin gestern mit einem hundemüden, gut ausgelasteten Barry heimgekehrt, der sich nur noch nach dem Fressen hingelegt hat und keinen Bock mehr auf Blödsinn und Schabernack hatte. Wir sollten sowas öfters machen.
Preislich finde ich, für 40 Euro für Mitglieder war das Seminar absolut ok, vor allem mit Vollverpflegung. Dass Nichtmitglieder wie ich halt draufzahlen müssen, ist eine logisch Sache, wobei jeder selbst entscheiden muss, wo die Schmerzgrenze liegt. (Für berufliche Fortbildungen gebe ich weit mehr Geld aus...)
Da ich von den Anwesenden anfangs niemanden kannte, stand ich anfangs etwas dumm rum, aber das gab sich dann mit der Zeit und über die Hunde kommt man schnell ins Gespräch. Um so später der Tag, desto netter die Leute ;-)
Barrys Züchter trafen wir dann auch, er hat ihn seit Welpenalter nicht mehr gesehen, und er ist ja jetzt fast 9 Monate alt. Leider hatte Christian praktisch keine Gelegenheit, den Kampfdackel in Aktion zu sehen (das war am Anfang auch sicher gut so).
Was mir persönlich gut gefallen hat, war, dass jeder genug Eigenverantwortung hatte, mit seinem Hund zu arbeiten oder Pause zu machen, wie es der Hund anbot. Ich habe sehr viel über meinen Hund gelernt und für mich ein sehr wichtiger Punkt - die Hütearbeit verträgt sich hervorragend mit der RH-Arbeit, da die Distanzarbeit und der Gehorsam unserer eigentlichen Aufgabe ebenfalls sehr zu gute kommt. Außerdem bräuchte ich mit einem an der Herde angelernten Hund nicht zu fürchten, dass ihm in der Suche die Instinkte durchgehen und er bei der nächstbesten Viehherde seinen Auftrag vergisst und ganz viele kleine Herden produziert
. (Was bei Amigo damals durchaus immer möglich gewesen wäre, zumindest in den Anfangsjahren).
Was die Anforderungen an die ZTP angehen, da bin ich doch deutlich ernüchtert. Sooo einfach ist das nämlich dann doch nicht, wenn man mit seinem Privathund nicht wenigstens halbwegs regelmäßig an einer Herde üben kann. Ich sehe da einfach den Zeitaufwand, der zusätzlich zur RH-Arbeit auf uns zukäme (neben Arbeit und Haushalt...).
Was ich vermisst habe, ist eine Art Bewertung des Hundes und ein "wie geht es jetzt weiter". Nachdem ich (ganz gegen meinen Willen
) den Jungspund an der Herde dann doch von der Leine lassen sollte und die 3-4 gestandenen Schäfer sich das Spiel anschauten, bekam ich als einziges zu hören, dass der Hund jetzt zum Schäfer sollte und man das gesehen hätte, was man sich gedacht hätte...
Wie jetzt, ist das positiv gemeint oder negativ... Man müsse jetzt nur noch wissen, wie der Griff sei- und der ist zumindest im Spiel mit Hunden tief im Fesselbereich. Damit sei der Hund für den Schäfer wertlos... bitte wie? Ich hab einen Westerwälder KUHhund an der Leine. Bei Kühen soll er genau dort beißen... genau dieser Griff ist doch das einzigartige, genetisch fixierte, das vom Aussterben bedroht ist, weil es sich bei Einkreuzungen verliert??? Sonst müsste er Westerwälder SCHAFhund heißen, oder irre ich da in meiner Laienansicht?
Wie auch immer, die Eierchen bleiben bis auf weiteres auf jeden Fall dran und alles weitere wird sich zeigen. Ansonsten habe ich eine ganze Menge über meinen Hund gelernt, habe bei ihm während dieses einen Tages eine ganze Menge Fortschritte gesehen (dafür, dass wir das zum ersten Mal gemacht haben, war es zum Schluss schon richtig gut) und wir sind wieder einen Schritt näher an das Ziel gekommen, ein Team zu bilden.
Grüße an die anderen Teilnehmer und die Veranstalter!
Daniela mit Barry und Amigo