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Indiana

Anfänger

  • »Indiana« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 8

Wohnort: Astrid Estep

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1

Freitag, 18. Juli 2008, 09:09

Anfaenge der Hueteausbildung

Hallo,

wie ihr ja wisst zieht in ca. 2 Wochen die Tigerhuendin von Uwe bei mir ein und ich moechte gerne mit ihr neben Agility das Hueten erlernen. Da ich ein blutier Anfaenger bin wuerde ich mir freuen wenn ihr mit Tips fuer den Beginn der Hueteausbilding geben koenntet. Wann der Hund das erste mal an das Vieh gewoehnt werden sollte usw.. Habe mir das Buch Ausbildung von Huetehunden geholt, aber Theorie ist ja bekanntlich nicht alles.
Also wuerde ich mich auf all eure Antworten freuen!

LG
Astrid & Indiana
Astrid & Indiana
''Eine einziges Lebewesen zu missachten heißt diese göttlichen Kräfte missachten und deshalb nicht nur diese Einzelwesen schädigen, sondern mit ihm die ganze Welt.''

Susanne Zander

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2

Samstag, 16. August 2008, 08:00

RE: Anfaenge der Hueteausbildung

Liebe Astrid,

ein guter Weg, um sich erst einmal ein Bild von den Aufgaben eines Hütehundes zu machen ist, möglichst viele Leistungshüten zu besuchen. Man bekommt dort einen guten Eindruck von der Palette der Kommandos, die der Hund beherrschen muss und welches Verhalten bei einem Hütehund erwünscht ist, auch wenn das im Alltag oder in der normalen Hundeausbildung vielleicht eher unerwünscht ist.

Der entscheidende Unterschied ist, dass für den Alltag der Hund dicht bei dir laufen und sich streng nach deiner Körpersprache richten soll, Du bist der Mittelpunkt seines Interesses. An der Herde sollen seine Augen aber überall sein und er muss auf Distanz arbeiten: er soll sich von dir lösen, seinen Hütetrieb entfalten, Eigenständig arbeiten, trotzdem lenkbar sein und seinen Jagdinstinkt zügeln.

Es läuft am Ende darauf hinaus, dass dein Hund im Laufe seiner Ausbildung so eine gute Bindung zu dir hat, dass er in höchster Trieblage und auf große Entfernung immer noch ansprechbar und lenkbar bleibt. Bereits im Welpenalter die Grundkommandos trainieren, neben "Komm" müssen besonders "Steh" und "Bleib" vom Hund unter allen Umständen sicher eingehalten werden. Wenn er sie sicher in deiner Nähe beherrscht, dann immer weiter auf Entfernung trainieren.

Und nicht vergessen deinem Hund beizubringen, sich ruhig wegzupacken, wenn Du entscheidest, dass es nichts für ihn zu tun gibt, damit tust du ihm, dir und deiner Umwelt einen großen Gefallen. Von den Schäfern habe ich schon ganz Unterschiedliches gehört, wann sie die Hunde mit an die Herde nehmen, viele nehmen die Hunde ab dem 5. Monat regelmäßig angeleint mit zur Arbeit, so dass sich der Hund an die Schafe gewöhnt und lernt, sich in seinen Bewegungen dem Schäfer anzupassen. Wenn der Hund gerlernt hat, an der Herde seinen Trieb zu zügeln und sich trotzdem auf die Stimme und die Zeichen des Schäfers zu konzentrieren, kann man beginnen, ihn an die Hütearbeit heranzuführen. Die Leine wird länger, so dass der Hund anfangen kann, in der Furche zu pendeln und so geht es Schritt für Schritt voran. Natürlich ist das noch lange nicht alles.....aber noch ist das Hundchen ja klein!

Viele Spaß beim Kennenlernen, Üben und Erleben, vielleicht treffen wir uns ja bald einmal auf einem der Hüten (vor allem auf das Bundeshüten freue ich mich schon sehr, es wird bestimmt toll!),

Liebe Grüße von Susanne

Uwe

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3

Samstag, 16. August 2008, 21:59

Hallo Susanne,


leider kommt Dein Beitrag für Astrid zu spät, denn sie hat den Welpen schon nach zwei Tagen zurück gebracht.
Es war ihr nicht möglich die kleine mit ihrem erwachsenem Hund zu vergesellschaften.

Die Kleine ist mittlerweile in einer Familie mit zwei erwachsenen Hunden und alle miteinander sind glücklich und zufrieden.

Gruß Uwe
Der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal beim Winde.

Maik

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4

Dienstag, 19. August 2008, 20:38

Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.

Grüsse Maik
Üb wie du kämpfst!

huetehunde-hf.de

Pferdebauer

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5

Mittwoch, 11. Februar 2009, 18:23

Hallo Susanne!
Wenn Indiana jetzt doch keinen jungen Hütehund ausbilden kann, so will ich es aber und finde deine Antwort auf ihre Frage sehr interessant. Gestern habe ich im Thema "Ausbildung am Vieh " beschrieben worum es bei uns geht. Ich möchte gern unsere Junge Füchsin(4 Monate) zu einem Kuhtreibehund ausbilden. Wenn ich dich richtig verstehe, ist es gar nicht so gut, wenn ich sie jetzt schon mit zu den Tieren nehme, sondern sollte lieber erst mal die Grundkommandos üben, bis die einwandfrei klappen. Aber kann das nicht auch parallel laufen?
Ein kleines Ereignis von gestern als Beispiel:
Ich nahm Jenna mit zum Maissilageholen. Das mache ich immer mit einem Pferd und einem tiefen Karrenwagen, in den ich Jenna setze, damit sie nicht unter die Räder kommt. Direkt neben dem Feldsilo ist eine große Winterweide(6ha) für 15 Pferde und 8 Rinder. Als ich mein Pferd gerade am Maissilo geparkt und Jenna herunter gehoben hatte, damit sie in meiner Nähe herumlaufen konnte, sah ich wie sich die Pferdeherde langsam aus ca 500m Entfernung auf uns zubewegte, da ich während dem Silageaufladen ihnen auch immer Futter am Zaun gebe. Plötzlich bemerkte ich, das die Pferde abbogen und an einer Stelle, an der bei dem aufgetauten Boden ein Elektropfahl umgefallen war, die Weide verließen. In solchen Momenten muss man schnell sein, sonst ist die Pferdeherde ruckzuck über alle Berge(oder besser: über alle aufgeweichten Nachbaräcker). Also lief ich schnell hin und Jenna mir natürlich nach. Ich war mir nicht sicher, ob sie mir tatsächlich helfen würde oder die Pferde eher in die falsche Richtung treibt. Aber zum Anbinden war keine Zeit. Es klappte auch, das wir zusammen um die Herde herum kamen und mit viel Stimme von mir und Jenna sie zum Umkehren bewegen konnten und zum Loch im Zaun zurücktrieben. Leider wollten die Leitpferde aber partou nicht über den am Boden liegenden Zaun wieder rein, sondern lieber noch ein bisschen draußen rumlaufen. Also mussten wir nochmal um sie rum, und es gelang uns sie in eine Art Sackgasse (ca 30m breit) zu treiben an deren Ende ein Tor war, das aber noch geschlossen war. Ich wies Jenna an hinter den Pferden stehen zubleiben, während ich vor lief das Tor öffnete und schnell zurückkehrte. Ob Jenna tatsächlich verstand, was ich von ihr wollte oder nur da blieb, weil sie keine Lust mehr hatte auf dem aufgeweichten Acker herumzulaufen, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls hat es geklappt und wir konnten die Pferde wieder "einboxen". War das jetzt ein Fehler oder ein hoffnungsvoller Anfang ?
Markus

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pferdebauer« (11. Februar 2009, 18:27)


Uwe

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6

Mittwoch, 11. Februar 2009, 19:29

Hallo Markus,

das war kein Fehler sondern ein gelungener Einstieg in die Arbeitswelt. :klatsch:

Nur sollte solche Arbeit von einem so jungen Hund nur im Notfall gemacht werden um ihn noch nicht zu überfordern.

Falls der Hund bei der Arbeit korrigiert werden muß und die Befehle nicht kennt, kannst Du keinen korrekten einflus nehmen. Dabei können dann Fehler vom Hund gemacht werden die in Zukunft nur noch schwer auszubügeln sind.

Gruß Uwe :wink:
Der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal beim Winde.

Pferdebauer

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7

Donnerstag, 12. Februar 2009, 01:25

Hallo Uwe!
Danke für deine Antwort. Also es ist wichtig, erst mal Grundkommandos zu üben. Aber wie? Und welche sind da wichtig und was bedeuten sie genau? Mir ist z. B. der Unterschied zwischen "Steh" und "Bleib" nicht ganz klar. Hast du oder auch jemand anderes da ein paar Tips?
Gruß
Markus

Susanne Zander

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8

Donnerstag, 12. Februar 2009, 10:42

Hallo Markus,

Das Kommando "Bleib" bedeutet, dass der Hund stehen, sitzen oder liegen kann und in dieser Position verharrt, bis du ihn daraus "erlöst".

Übe ich zu Anfang daheim beim Futter geben, der Hund (Welpe) muss so lange sitzen bleiben, bis der Napf am Boden steht und ich ihm das Kommando "auf" gebe. Baue ich im Alltag dann weiter aus, aber immer kontrolliert, Fehler vermeidend, damit der Hund nicht lernt, ob das Kommando befolgt wird oder nicht ist eigentlich egal.

Wichtig ist, dass der Hund nicht lernt, dass Kommando selbstständig aufzulösen, sondern dass du sie immer aus dem "Bleib" freigibst.

Wenn er bleiben soll, ich aber keine Möglichkeit habe, bei Nichtbeachtung auf ihn einzuwirken, leine ich ihn an oder verkneife mir das Kommando.

"Steh" beginne ich wie "Sitz" und "Platz" mit einer Leckerei oder Spielzeug. Der Hund folgt mit der Nase meiner Hand und lässt sich in die gewünschte Position locken. Dabei Kommando und Belohnung, kurzes verharren in der Position, dann lösen. Wenn Hundi das kapiert hat, beginne ich mit dem Üben an der Leine, die Befehle sollen nun aus langsamer (sehr langsamer!) Bewegung befolgt werden. Gleichzeitig zum Kommando ein Minizupf an der Leine als Zusatzimpuls auf das Kommando sofort zu reagieren ist bei manchen Hunden zu Anfang nötig, soll dann aber schnell entfallen, Hund soll ja auf Kommando hören, nicht auf "Zupf". Belohnung, verharren, dann lösen und loben.

Alle Kommandos verstärke ich mit Handzeichen, damit der Hund lernt, auf Entfernung auch nur auf meine Zeichen zu reagieren.

Wichtig ist, dass Jenna lernt auf dich zu achten (Blickkontakt üben, sie soll dich sofort anschauen, wenn du Ihren Namen sagst und diesen Blick auch halten!) und sich auf dich zu konzentrieren. Dabei helfen "Folgespiele" mit freundlicher Stimme, Ball, Leckerei oder auf was sie sonst so steht.

Lernen hat keinen Sinn, wenn sie total hibbelig ist oder 25 Dinge wichtiger und interessanter sind. Dann Üben abbrechen und reizarme Umgebung suchen. Sprich leise, aber natürlich deutlich, damit sie aufmerksam zuhören muss. Kommandos nicht in Sätze verpacken, es heißt nur "sitz" und nicht "nun mach mal schön sitz".

Waren diese Anmerkungen hilfreich?

Herzlichen Gruß von

Susanne

Nandohr

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9

Freitag, 13. Februar 2009, 12:52

Agility und Hüten

Hallo Susanne,
ich habe da mal eine Frage? Das Hüten ist doch eine selbststänige Arbeit! Agility ist doch nur bedingt eine selbstäniges arbeiten ist es machbar beides mit dem Hund zu machen?

LG.
Sonja

Pferdebauer

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10

Samstag, 14. Februar 2009, 01:46

RE: Agility und Hüten

Hallo Susanne!
Danke für die Tipps mit den Kommandos. Bleib hab ich gleich mal ausprobiert, und zwar beim Füttern der Kühe. Wenn ich da den Futtertisch (ca 20m lang) fege hat sie es sich zum Spiel gemacht den Besen zu hüten (knurrt ihn an sobald er sich bewegt und versucht rein zu beißen). Das wird jetzt, wo sie langsam größer und stärker wird manchmal ganz schön hinderlich. Also hab ich sie an eine bestimmte Stelle hingesetzt (Kommando sitz klappt schon ziemlich zuverlässig) und bleib ausprobiert. Erst nur ganz kurz, dann auf immer längere Entfernung. Und siehe da, auch wenn ich wieder anfange zu fegen beobachtet sie mich sehr genau, bleibt aber auf ihrem Platz. Heute Abend konnte ich schon den ganzen Futtertisch fegen, ohne das sie sich vom Platz fortbewegte. Wenn ich sie löse und dann anfange zu fegen "hütet" sie wieder den Besen, aber das ist dann okay, denn erlaubtes Spielen.
Soweit erst mal für heute Gruß
Markus

Susanne Zander

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11

Samstag, 14. Februar 2009, 13:35

RE: Agility und Hüten

Hallo Sonja,

ich seh da kein Problem, die Hunde in beidem zu trainieren, sie können die Aufgabenbereiche gut unterscheiden.

Schwierigkeiten bei der Hüteprüfung mit Privathunden gibt es vor allem dann, wenn Hunde die ersten 1-2 Jahre nur als Begleithunde geführt wurden, stets daran gewöhnt, sich eng am Besitzer zu halten. Nun an der Herde sollen sie sich auf einmal weit voraus bewegen und über ihre Aktionen selbstständig entscheiden - das fällt zu Anfang schwer. Aber auch solche Hunde wachen auf, wenn der Hütetrieb vorhanden ist.

Eine weitere Anmerkung zum Agility sei mir erlaubt: von den Altdeutschen, die mir im Agility begegnet sind, gab es immer wieder welche, die meiner Einschätzung nach zu früh auf den Platz und auf den Sport trainiert wurden. Der Triebstau, der sich dabei entwickeln kann, führt bei einigen Hunden zu pausenlosem Kläffen und/oder hektischem, unkontrolliertem Rumhopsen, was das Training und die Konzentration auf den Parcours unnötig erschwert.

Manche knallen dann mit so einem Schwung auf die Hindernisse, dass ich auf Dauer um die Gesundheit der Hunde fürchte. Ist aber eine ganz private Einschätzung!!!!

Herzlichen Gruß von Susanne

Ginger

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12

Montag, 16. Februar 2009, 13:31

RE: Agility und Hüten

Hallo Susanne
hallo Sonja

Bezüglich Agility muss ich Susanne "leider" recht geben :heul: Mein Ginger läuft genau so im Agility laut kläffend über den Parcour und sonst ist er doch so ein ruhiger Hund. Wobei ich noch denke, dass dies auch aus der anfänglichen Überforderung meinerseits resultiert. Wenn man schon mal einen Hund im Agility geführt hat und weiss wie das geht dann denke ich ist es viel einfacher! Da mein Tiger schon von Anfang an ein riesen Tempo vorgelegt hat, war ich masslos überfordert. Er ist aber trotz der Bellerei jederzeit sehr gut führbar und läuft kontrolliert :D Trotzdem würde auch ich nicht mit einem weiteren Hund zu früh mit Agility anfangen !

Grüsse aus der Schweiz

Yvonne
Ginger

Heidi

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13

Dienstag, 17. Februar 2009, 21:49

Hüteausbildung

Ich bin kein Schäfer, möchte mit Betty aber schon mal zum Hüten gehen. Und wenn sie den Trieb hat, schon mal öfter :zwinker:.
Betty ist jetzt fast 11 Monate alt, zeigte bisher fast ständig "Furche laufen", habe es aber bisher nicht belohnt, bzw. gefördert, da ich meinen Schwerpunkt in der Ausbildung vorerst auf Grundgehorsam und Kontrollierbarkeit des Hundes gelegt habe.
Jetzt rückt unser 1. Hüteseminar näher und mir fällt auf, dass sie nicht mehr Furche läuft.
Kann dieses Verhalten einfach "verloren" gehen, liegt´s daran, dass ich es nicht beachtet habe oder einfach nur am vielen Schnee ?
Und soll ich "Furche" mit Betty schon, bevor sie an Schafe kommt, trainieren?
LG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

Susanne Zander

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14

Sonntag, 22. Februar 2009, 08:47

RE: Hüteausbildung

Liebe Heidi,

wenn sich die Gelegenheit bietet: unbedingt! Natürlich fällt das Üben des "Pendelns in der Furche" mit Schafen leichter, da die Hunde automatisch ihre Aufmerksamkeit von uns wegwenden und sich selbstständig von uns entfernen.

Die Furche soll vor allem einen bindenden Charakter haben, dass heißt, die Hunde sollen begreifen, dass hier eine Grenze verläuft zwischen Hund und Vieh. Den Hunden fällt es leichter, wenn sie diese Grenze schon einmal kennengelernt haben und vor allem schon einmal in einer Trockenübung den Gehorsam auf Entfernung ohne Ablenkung gelernt haben. Sitz, Steh, Platz, Bleib, langsam weiter - auf Entfernung in der Furche ausgeführt, sind alles Befehle, die besonders gut ohne Schafe zu üben sind. Kommt dir, Heidi, dann auch wieder beim Agility entgegen, da brauchst du genau diese Kontrolle auf Entfernung ja auch.

Das Pendeln in der Furche kommt dann über den erwachenden Trieb und die Abfuhr des Triebstaus: der Hund möchte zu den Schafen, kennt aber die Grenze und fängt an, seinen Bewegungsdrang im Auf- und Abmarschieren abzuarbeiten.

Auf Felden gibt es häufig genug die Gelegenheit, die Hunde über einen Graben auf die andere Seite zu schicken und am Zurückspringen zu hindern. Hilfreich ist dabei das Üben der Befehle "Voraus" oder "Bleib". Ich schicke meine Hündin auch beim Fahraddfahren in der Stadt auf den Gehweg (in die Furche), darf sie sich von meiner Höhe wegbewegen schicke ich sie "Furche voran".

Unbedingt darauf achten, dass sich der Hund nicht selbstständig aus der Furche löst, dann sofort streng zurückschicken, damit der Befehl nicht beliebig wird. Schon kleine Fortschritte belohnen, nicht darauf warten, wie lange der Hund wohl in der Furche bleibt, lieber etwas früher daraus abrufen, als dass der Hund schon von sich aus keine Lust mehr hat.

Nun aber keine Sorgen machen, denn jeder wird auf den ZTP- Seminaren mit seinem Hund dort abgeholt, wo er/sie von der Ausbildung her angekommen ist. Ganz entspannt hingehen, schauen, was der Hund so macht und dann entscheiden, in welche Richtung man weiter arbeiten möchte.

Herzliche Grüße

Susanne

Choco

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15

Montag, 23. Februar 2009, 12:57

Hallöchen,

ich wollte zu diesem Thema auch soeben einen Beitrag öffnen, aber das kann ich mir ja sparen. Hatte nämlich auch die Frage, wie man einen jungen AH an die Hütearbeit ranbringt. Es sind ja schon einige gute Tipps dazu gebraucht worden. Ich hoffe, dass sich das Thema noch weiter ausbaut.
LG

Nicole & Co

Martina

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16

Montag, 23. Februar 2009, 15:47

Hallo alle zusammen,

wir wollen unseren Alrich auch an unseren Schafen arbeiten lassen, sind zwar bloß 4 Muttern und 2 Böcke, aber das ändert sich bald wieder und lieber wenige als gar keine.

Habe im Beitrag 1. Hüteseminar um weitere Info gebeten, die aber leider noch nicht kam. Freuen uns schon auf das Brandenburger Seminar, so es tatsächlich zustande kommt...

Wir wohnen in der Stadt und mit Fahrrad und Hund frei neben bei laufen lassen is nicht. Wir sprechen zwar "Furche", wenn er am Zaun entlang läuft, aber ob er das dann so anwendet? Auf jeden Fall braucht er jetzt schon was zu tun (13 Wochen). Sitz, Platz, Warte, ist alles schon da, wir erhöhen jetzt die Entfernung, um ihm Aufgaben zu geben. Aber es geht rasant voran!

Aber eine Furche in dem Sinne haben wir nicht, nur den Auslauf für die Schafe usw. und eben den Zaun. Außerhalb frei laufen lassen trau ich mich nicht, er sieht ja wirklich wie ein Fuchs aus... Und bei uns gibt es genügend ungehorsame freilaufen gelassene Hunde, die andere kleinere niederbeißen.

Trainieren aber trotzdem auf Abstand, er wird ja mal groß und kräftig sein.

LG Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Heidi

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17

Montag, 23. Februar 2009, 20:52

Hallo Susanne,
herzlichen Dank für die ausführliche "Anleitung", werde mir einen Graben suchen, wo ich mit Furche üben anfangen kann. Wobei das Finden eines geeigneten Grabens schwieriger sein wird, als das Training ?( (eher trockene Gegend hier)
LG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

Martina

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18

Samstag, 28. Februar 2009, 21:13

Hallo Susanne,
habe eingedenk der hier geäußerten Tipps Alrich mit in den Auslauf genommen, wo Hühner und Enten rein und raus können. Da sind überall Zäune, aber so, dass das Geflügel rein und raus, die Schafe aber nicht an die Obstbäume können. Für den kleinen Alrich wär es leicht gewesen, da drunter durch zu kommen, der krabbelt in der Wohnung unter die Schränke.

Hat ganz von allein geklappt, er hat das Geflügel "gehütet", dabei Abstand gehalten, ist nicht in die Federn gefahren und ist an den Zäunen entlang gependelt, um sie im Gatter zu halten. Nur mit dem Hören war es erst mal schwieriger, so begeistert war er bei der Sache. Später konnte ich ihn abrufen, das hab ich dann gleich ein paar mal geübt.

Was können wir noch so üben mit dem Kleinen? Macht ja echt Spaß!
Aus dem Bleib freigeben: wie lautet da Dein Befehl, gebe bisher eher einen weiteren wie: komm, lauf.

LG Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Martina« (28. Februar 2009, 21:22)


Pferdebauer

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19

Sonntag, 1. März 2009, 01:49

RE: Anfaenge der Hueteausbildung

Hallo Susanne, oder alle anderen, die´s wissen. Hier noch mal eine Frage zu folgendem Zitat:

Und nicht vergessen deinem Hund beizubringen, sich ruhig wegzupacken, wenn Du entscheidest, dass es nichts für ihn zu tun gibt

Wie mache ich das genau (Kombination schon bekannter Kommandos oder eigenes Kommando) und wie kann ich das am besten einüben ?

Hier mein Beispiel aus unserer Kuhpraxis:
Jenna begleitet mich oder meine Frau inzwischen fast täglich beim melken und hilft mit Begeisterung beim Treiben der Kühe in und aus dem Melkstand. Das Raustreiben klappt sehr gut. Sie wartet geduldig und aufmerksam, bis eine Gruppe fertig gemolken ist und erst wenn ich die Ausgangstür öffne und die Kühe selbst zum Rausgehen auffordere, unterstützt sie mich durch bellen und setzt bei besonders schwerfälligen Kühen auch schon mal einen exakten Fesselgriff an. Beim Reintreiben ist sie aber oft etwas zu forsch, bzw. treibt von der falschen Richtung. Insbesondere, wenn ich die Kühe beim Reintreiben sortieren muss, weil bestimmte Kühe zum Schluss gemolken werden sollen, gibt es leicht Chaos. Deshalb ist es hier notwendig sie in bestimmten Situationen "abstellen" zu können. Zuerst habe ich sie an einen Platz nahe des Vorwartehofes, von dem aus sie das Geschehen beobachten kann, das Reingehen der Kühe aber nicht stört, angebunden. Inzwischen kann ich sie mit "Platz" und "Bleib" dazu Bewegen dort zu bleiben und mich die Kühe allein reintreiben zu lassen. Ich muss aber noch jedes mal mit Ihr zu diesem Platz hingehen, was in der täglichen Praxis eigentlich zu lange dauert. Darum frage ich mich ,ob das nicht einfacher geht.
Bin gespannt auf Eure Tipps
Gruß
Markus

füchse

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20

Sonntag, 1. März 2009, 12:40

Hallo !
Ich staune etwas was ihr alle schon mit den kleinen Hunden macht.Mir ist das frei an Pferden/Kühen laufen lassen zu gefährlich für einen jungen Hund.Wenn sie mutiger werden (Flegelalter)vergessen sie oft den Sicherheitsabstand ohne den nötigen Gehorsam zu haben.Mitnehmen zum Vieh ist natürlich Pflicht,aber nur an der Leine.Aber jedem das seine.
Jemand erwähnte am Fahrrad laufen,das ist vor Vollendung des ersten Lebensjahres auch nicht gut.
Kommandos das jetzt keine Arbeit angesagt ist,ist bei Bordercollies eigentlich üblich.Bei den Altdeutschen kenne ich es nicht(will aber nicht heissen das es nicht gemacht wird).Wir haben einen der arbeitet immer da hilft auch kein Kommando,und einen der legt sich hin und ruht bis er Arbeit sieht oder ein Kommando bekommt.
Gruss Margot