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Heidi

Fortgeschrittener

Beiträge: 391

Wohnort: Nürnberg

Beruf: Altdeutscher Fuchs und Süddeutsche Schwarze

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41

Donnerstag, 7. Oktober 2010, 23:27

Hallo Kirsten,
wenn du deinen Hund nicht voll belasten kannst, würde ich ihn keinesfalls im Hüten ausbilden, da kann er sich zu leicht übernehmen, Hütehunde kennen auch kaum ihre eigenen Grenzen.
Du kannst bei Anblick von Wild oder Schafen z.B. mit ihm üben "in der Furche" zu laufen. Mit "Geh raus" hole ich Betty auf den Weg zurück, falls sie in die Wiese oder den Wald läuft (ist auch hilfreich bei Waldspaziergängen und unverhofften Wildbegegnungen), sobald der Hund auf dem Weg ist loben und mit "Furche" weiterschicken.
Eine sehr schöne "Sportart" Altdeutsche sinnvoll und "artgerecht" zu beschäftigen, finde ich, ist Mantrailing. Dabei muss der Hund selbständig arbeiten und seinen Menschen führen, was dem Charakter der AH´s sehr entgegenkommt und du bestimmst das Lauftempo, wobei du darauf achten kannst, dass sich dein Hund nicht überanstrengt. Der Mensch lernt dabei seinen Hund "zu lesen", wovon mensch wiederum auch im Alltag endlos profitiert. Es gibt hier im Forum auch schon einige Beiträge dazu.
VG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

omrani

Anfänger

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42

Freitag, 8. Oktober 2010, 10:17

hallo heidi

danke für den netten text.
wir möchten sam auf keinen fall überfordern was körperliche betätigung angeht.

das was du beschreibst mit "furche gehen" und "komm raus" ,mache ich in ähnlicher weise schon ne ganze weile bei jedem gang mit sammy :-)

sam kennt das kommando "raus da" von welpe an und es klappt super
das "furche gehen" über ich immer mit "auf dem weg"
da wir täglich wild begegnen,eichhörnchen,rehe,hasen... haben wir sam von klein an beigebracht sich bei wild in sicht ,hinzusetzen und zu schauen.erst auf meine aufforderung gehts weiter.
klappt nicht immer,aber meistens, bei hasen u. den baum raufrennenden eichhörnchen o. auffliegenden fasanen, ist manchmal schwierig.naja ,wir arbeiten dran.

über mantrailing haben wir auch schon nachgedacht.nur hier gibt es keine möglichkeit in der nähe,wir müßten das allein üben und da ist dann die frage
wie fang ich an?



lg kirsten

Heidi

Fortgeschrittener

Beiträge: 391

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43

Freitag, 8. Oktober 2010, 23:08

Hallo Kirsten,
also langfristig bräuchtest du schon ein paar "Opfer" zum Suchen.
Ich habe mit Betty aber auch alleine angefangen, um zu sehen, ob es ihr liegt.
Und als wir dann andere Menschen gesucht haben, wußte sie schon, wie es funktioniert.
Angefangen habe ich folgendermaßen: Betty angebunden, so dass sie zuschauen konnte, ein Spielzeug abgelegt und losgelaufen, nach 20 Schritten 2. identisches Spielzeug und Leckerli und viel tamtam (Schau mal, was da ist...)
Betty geholt, Geschirr anziehen, anleinen, 1. Spielzeug gezeigt und los zum 2. Spielzeug, dort "Leckerli finden" und spielen. Nach einigen Wiederholungen, die Schrittzahl verlängern, Winkel und Kurven einbauen und wieder nach einigen Wiederholungen, das 1. Spielzeug in eine Tüte, in die der Hund die Nase stecken muss (Ist das ein Problem, den Hund daran gewöhnen durch Leckerlis aus der Tüte füttern - unabhängig vom MT-Training).
Das 1. Spielzeug wird später zum GA (= Geruchsartikel = Geruchsträger der "vermißten" Person). Ganz wichtig ist dabei das Ritual mit dem Geschirr anziehen, (du solltest dabei ein Geschirr verwenden, dass du NUR zum Mantrailing verwendest - für nichts anderes!) Anschließend gibst du den Suchauftrag ( den gibst du nur dieses eine Mal !) beim Nase in die Tüte stecken, du darfst ihn nie wiederholen und für keine anderen Suchspiele verwenden! Unser Suchauftrag heißt "Search", weil "Such" habe ich schon für andere Suchauftrage (Such die Lolle, den Andreas usw...) verwendet.

Hat der Hund die Aufgabe bis hierhin verstanden, läßt du ihn nicht mehr zusehen beim "Spuren legen" und beim MT anders als beim Fährten suchen: der Hund läuft nicht unbedingt da, wo du gelaufen bist, sondern da, wo der Wind die Hautpartikel hingetragen hat (was der natürlichen Veranlagung des Hundes entspricht), achte also beim Legen auf die Windrichtung, damit du weißt, ob der Hund noch auf dem richtigen Weg ist. Beim MT sucht der Hund nicht, wie beim Fährten mit tiefer Nase auf dem Boden, sondern mit relativ hoher Nase. Am intensivsten ist der Geruch etwa 20 Minuten nach dem Legen und bei relativ hoher Luftfeuchte, also dann für den Anfänger einfacher.
Anfangs ist es für den Hund leichter im Wald und Wiesen zu suchen, da die Geruchspartikel nicht zu sehr verwehen. Manche Trainer sind da anderer Meinung und fangen gleich in der Stadt an, aber ich meine, der Hund sucht besser, wenn man langsam die Schwierigkeit der Aufgabe steigert.

Wieder nach einigen Wiederholungen, legst du die Tüte mit 1. Spielzeug nicht mehr an den Anfang, sondern bringst sie mit zum (evtl im Auto wartenden Hund), holst ihn raus, läßt ihn im Bereich des Anfangs der Spur sich lösen, gehst im Kreis, schirrst ihn an, GA in der Tüte über die Nase halten, Suchbefehl geben und hast du bis dahin alles richtig gemacht, findet der Hund selbständig den Abgang und dann das 2. Spielzeug und/oder die Leckerlis.

Es ist wichtig, die Übung immer mit einem Erfolg zu beenden und im allgemeinen ist es sinnvoll, wie in allen Bereichen der Hundeausbildung, immer nur ein Detail der Aufgabe zu ändern.
Langfristig wirst du vielleicht ohne fachkundige Hilfe nicht sehr weit kommen, es ist schlichtweg unmöglich alles Wesentliche in wenigen Sätzen zusammenzufassen, evtl kannst du ja ein Wochenendseminar besuchen oder du guckst nach guter Literatur?
Wünsche dir erst mal viel Spaß dabei!
LG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Heidi« (8. Oktober 2010, 23:22)