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Uschi

Anfänger

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1

Montag, 10. September 2012, 11:22

Quitschen, schreien, jaulen....

Hallo liebe erfahrene Hundemenschen,
wir wissen immer noch nicht ob unser Colin ein kleiner Hovawart ist oder ein Aah, oder sogar eine Mischung aus beidem.

Meine Frage ist, der Colin ist jetzt seit gut 2 Jahren bei uns, ist ca. 2einhalb Jahre alt.
Er spricht mit uns, aber in Stresssituationen jault quitscht und schreit er sogar manchmal.
ZB. sind wir irgenwo neu, zeigt er dieses Verhalten, er liegt zwar hin und sitzt auch wenn wir es sagen, jammert aber immer noch rum.
-wenn es klingelt an der Türe darf er schon lange nicht mehr hin, sondern muss drinnen sitzen oder liegen bis wir begrüßt haben oder die Post entgegen genommen haben, derweil jammert er dabei, so ein hohes quitschen, weil bellen und knurren darf er nicht.
Es quillt einfach aus ihm heraus.

Das schreien machte er auch ganz zu Anfang als er neu war und/oder ich ihn kämmen wollte, man konnte ihn kaum anfassen, das habe ich dann mit viel Ruhe wegbekommen und ich kann jetzt alles machen.

Also wenn Situationen sind die er unbedingt kontrollieren will und nicht darf, wird er zum Schreihals.

Kennt jemand das rumschreien?, ich weiß net wie ich mich sonst ausdrücken könnte.

Ich bin ja nicht Hundeunerfahren, aber dieser Hund ist in Stressituationen wie neue Begebenheiten schlicht und einfach ein Kontrollfreak.
Auch wenn wir in Lokalitäten sind schreit er erstmal, beruhigt sich dann zwar, wenn wir fertig sind, geht er nicht langsam raus, sondern nix wie weg und ich muss ihn dann besonders fest halten und/oder anders die Leine legen.

Als wir Colin mit ca. 6 Monaten vom Tierheim übernommen haben, sagte man uns das er sehr empfindlich sei und schnell rumschrie, ich dachte mir nix dabei, aber es ist tatsächlich so, wenn er was nicht kontrollieren kann, schreit er dann.

Ich meine in den 2 Jahren ist es schon besser geworden, aber irgendwie hoffe ich das mir hier noch jemand einen Tipp geben kann.

Ich meine ich hab ja nix dagegen das er mit uns spricht ich finde das sogar schön, auch das er so neugierig ist und immerhin kann er jetzt auch im Haus liegen wenn die Terrassentüre offen ist.
Er hat unglaubliche viele schöne Seiten an sich, wenn ich nur wüßte wie ich dieses schreien/quitschen abstellen könnte?.
Freundliche Grüße Ursula

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2

Sonntag, 16. September 2012, 08:07

Hallo,

nur in Kürze:

grundsätzlich schreit der Hund, weil er Stress hat (ob der positiver oder negativer Art ist, kann man von hier aus nicht beurteilen)... in jedem Fall jedoch muss der Hund lernen, dass Schreien NICHT den Erfolg verspricht, den er bislang damit hatte (nämlich Stressabbau).Ergo musst Du versuchen, deinem Hund einerseits eine Alternative anzubieten (mit Clicker kann man diese sehr schnell etablieren), welche für den Hund praktzierbar ist. zB. erst Dich anschauen, dann etwas ins Maul nehmen und festhalten (Kauen entspannt...drum gibt es auch für uns Kaugummis)... Ferner kannst du Deinem Hund ein sogenanntes Entspannungssignal ans Herz legen bzw. es vorher konditionieren (dazu schaust Du mal unter cumcane.de dort findest Du ein gutes Video dazu).

Und grundsätzlich und überhaupt musst Du natürlich dafür sorgen, dass Dein Hund ausgelastet undd sich in solchen Stressmomenten wirklich darauf einlassen und mitarbeiten kann... also ein "Augen zu und durch... der schafft das schon" ist häufiger kontraproduktiv und schlägt eher ins Gegenteil um.

Grüße
Katrin
Hunde retten Menschen
www.rhs-sachsen-nord.de

Uschi

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3

Donnerstag, 25. Oktober 2012, 21:56

Hallo Katrin,
dankefür deine Antwort.
Mittlerweile ist das Schreien schon weniger geworden.
Ich habe es eine Zeitlang beobachtet und er macht es tatsächlich in Stresssituationen.
Ob aus Trotz oder aus Angst.
Also auch wenn er was machen will und nicht darf zB. es kingelt an der Tür ich gehe hin und er muss drinnen bleiben bei offener Tür, dann kommt dieses schreien, oder wir sind in geschlossenen Räumen egal ob groß (Raststätte) oder klein (fremde Wohnung).
Er weiß genau das er liegen bleiben muss und macht das auch aber eben mit diesem Geschrei.

Als sich dieses Verhalten bemerkbar machte, waren mein Mann und ich sehr unsicher wie wir uns verhalten sollen und es hat sich verstärkt, mittlerweile vermitteln wir echte Ruhe und Gleichgültigkeit gegenüber dieser Situationen und?! es ist tatsächlich besser, dieser Hund zeigt uns den Spiegel, das ist unfassbar, so deutlich, ich kannte so nicht von unserem Hund vorher.

Ich hatte neulich eine Frau getroffen mit einem Border Colli, der dieses Verhalten auch zeigt bei Stress und das hat mir die Augen geöffnet.

Ja ausgelastet ist er auf jeden Fall, aber das mit dem Kauen ist eine gute Idee, aber er verweigert jegliche Aufnahme weder mit Spielzeug noch mit Leckerli.
Ich habe mir angewöhnt, erstmal eben selber ruhig zu sein, also innerlich und dann berühre ich ihn entweder kurz mit den Fingern oder schnipse, was am Besten wirkt ist, das klingt fast komisch, aber ich zeige mit 2 Fingern auf ihn und er ist ruhig.
Er schaut überhaupt sehr auf unsere Körpersprache und such auuch den Blickkontakt, das finde ich persönlich gut, er selber macht auch viel mit den Augen, ich kann das bissl schwer beschreiben, aber jetzt wo wir ihn immer besser kennen lernen und^ihm auch mehr vertrauen ist es fantastisch.
Freundliche Grüße Uschi

Martina

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Beruf: Mitarbeit in einem mittelständischen Unternehmen (Metallbearbeitung); Dipl.Ing.Arch.(FH)

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4

Freitag, 30. November 2012, 19:30

Hallo Ursula,

bei unserm haben wir das "Schwatzen" weggebracht, in dem wir die Antwort "keine Arbeit" eingeführt haben. Im Gegensatz zu "Arbeit" und dann das, was er tun soll.
Die Unterhaltung läuft jetzt so: er sieht etwas, das er tun möchte, z.B. die Hühner im falschen Teil des Gartens. Dann fiept er hoch und schaut in die Richtung. Antwort von uns: "nein, keine Arbeit" oder "Arbeit: räum sie auf" So braucht er nicht ewig fiepen, weil wir ja drauf reagieren. Und andererseits gibt er so ein für uns verständliches Signal, dass was nicht stimmt, ohne gleich eigenmächtig zu agieren. Ich würde dieses Fiepen nicht weg haben wollen, mir hilft das!

Ohnehin find ich´s toll, wie er sich bemüht, mit uns auf unsere Weise zu kommunizieren, also spachlich. Nicht bloß wölfisch mit Körperspache. Er hat auch noch andere spezifische Laute entwickelt, um uns etwas Spezielles mitzuteilen. Das könnte ich ihm doch niemals beibringen, da ich nicht weiß, welche Laute er überhaupt formen kann. Wir bemühen uns nur, seine Sprache zu verstehen und er ist überglücklich, wenn wir Doofen dann endlich begriffen haben, was er meint.
Seit dem wir seine Sprachversuche begriffen haben und nutzen, seit dem war er dann viel schneller bereit, sich die Mühe zu machen, uns zu verstehen, was wir von ihm wollen.
Blickkontakt ist unserm am Anfang extrem schwer gefallen. Das war harte Arbeit. Und bis ich begriffen hatte, dass er mir durch seinen Blick mitteilt, was er gleich anstellen wird, wenn ich ihm nicht rechtzeitig den Abbruch gebe... Haben mir die Übungsstunden mit den Schäfern viel gebracht!

Aber jetzt ist es super mit ihm, wir sind begeistert!
So was von einfallsreich und kooperativ!

Viel Spaß Euch mit Euerm Colin
Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Uschi

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5

Samstag, 15. Dezember 2012, 10:13

Hallo Martina,
danke für deine Rückmeldung.
Ungefähr so handhabt unser Colin und wir das auch so mit dem "Schwatzen", schöner Ausdruck.
Ich bin immer wieder fasziniert über Colins Bemühungen mit uns zu komunizieren.
Und ich sehe ihm die Erleichterung direkt an, jetzt hat sie es verstanden.
Ich habe echt diesen Eindruck das Colin mitdenkt, bei dem was er tut oder nicht tut.
Manchmal ist er ein bissl übereifrig und da greife ich natürlich ein.
Und dann habe ich noch bemerkt je ruhiger ich innerlich bin, desto leichter lässt er sich führen.
Und von deiner Beschreibung mit den Hühnern/Verhalten könnte unser Colin sein, obwohl wir noch keine Hühner haben, aber ich habe fest vor uns ein paar Hühner zu holen.
Freundliche Grüße Ursula

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Uschi« (15. Dezember 2012, 10:15)